Witten. Haben Sie alle Geschenke beisammen? Wenn nicht, dann hätten wir hier noch ein paar Ideen. Wir haben uns ins Witten nach den Trends erkundigt.
Oh Schreck, noch ein paar Tage, dann brennt schon die dritte Kerze. Und eine Woche darauf feiern wir bereits Weihnachten - der Advent ist wirklich kurz in diesem Jahr. Für alle, die ihre Geschenke immer auf den letzten Drücker besorgen und bis jetzt noch keine Idee haben, was sie ihren Liebsten unter den Baum legen sollen: Wir haben uns in der Stadt umgesehen und einige Händler nach den Trends fürs Fest 2023 gefragt. Das sind ihre Tipps.
Bei „Schemmann‘s Genuss & Style“ auf der Ruhrstraße steht - wie es der Name verspricht - der Genuss an erster Stelle. Gewürze, Öle, Schokoladen, Wein oder Gin: Besondere Feinkostartikel aus aller Welt gehen in diesem Advent besonders häufig über die Theke. Manchmal als kleines Mitbringsel, aber auch als größere Gabe. „Unsere Präsentkörbe sind sehr gefragt“, sagt Inhaber Peter Schemmann.
Kabellose LED-Tischleuchten sind der Renner
Und beim Style? Da sind die LED-Lampen der Renner. Sie brauchen weder Batterie noch Stecker, sondern werden bei Bedarf über ein USB-Kabel aufgeladen. Es gibt sie in allen Größen und Formen, von der kleinen Tischleuchte bis zur mannshohen Stehlampe oder sogar als Aufsatz für eine schöne Flasche. Ab 49 Euro geht‘s los. „Schick und nachhaltig“, so Schemmann. Und wer mag, kann die weißen Lampenschirme mit weihnachtlichen Motivfolien mit einem Handgriff zur Adventsdeko machen.
Noch ein Tipp für alle Sammler: Die kleinen Engel-Figuren der Firma Räder, die „Himmlischen Schwestern“, haben Familienzuwachs bekommen. Jetzt gibt es auch die „Himmlischen Brüder“ Lukas, Paul, Henry und Leo (ab 11 Euro). Sie stehen ihren beliebten Schwestern in Sachen Niedlichkeit nichts nach.
Viele Wittener wollen wieder ein Einkaufserlebnis
Auf den Wohlfühfaktor setzt auch die Modeboutique Keudel auf der Bahnhofstraße. Beratung, ein Schwätzchen, vielleicht ein Getränk. „Die Kunden wollen nicht nur auf dem Sofa sitzen und klicken, sie wollen ein Einkaufserlebnis“, sagen die beiden Mitarbeiterinnen Natalie und Gabi. Von Kaufzurückhaltung spüren sie nichts. „Aber die Menschen schenken bewusster“, sagt Gabi. Zum Beispiel einen samtweichen Kaschmirschal von „Purschoen“ (ab 239 Euro), der in allen Farben des Regenbogens erhältlich ist. „Im Sommer kann man den auch gut als Stola tragen“, erklärt Natalie.
Weg wie warme Semmeln gehen bei Keudel in diesen Tagen auch die Handtaschen von „Vivi Mari“ (ab 120 Euro), einem deutschen Label, das mit Recycling-Materialien arbeitet. Dabei sehen die schicken Taschen, etwa mit Leo-Print, alles andere als öko aus. Übrigens: Es gibt auch die passenden Mützen (49 Euro) dazu. Gabi schmunzelt: „Aber die werden weniger als Geschenk gekauft. Die nehmen sich die Frauen gerne selber mit.“ Und welche Farben sind bei der Garderobe in dieser Saison angesagt? „Lila geht besser als erwartet. Und Glitzer, Glitzer, Glitzer.“
Verkaufsoffener Sonntag am 3. Advent
Am Sonntag (17.12.) lässt sich ein Bummel über den Weihnachtsmarkt entspannt mit dem Einkauf der Weihnachtsgeschenke verbinden, denn dann ist wieder verkaufsoffener Sonntag in der Wittener Innenstadt. Von 13 bis 18 Uhr lädt der Einzelhandel zu einem gemütlichen Rundgang durch die Geschäfte ein.
Zum verkaufsoffenen Sonntag gibt es zudem ein familienfreundliches Rahmenprogramm auf dem Weihnachtsmarkt. Um 15 Uhr tritt Marie Di Carlo, bekannt aus „The Voice Kids“, und gegen 17 Uhr der Shanty-Chor Witten auf der Bühne am Rathausplatz auf. Um jeweils 15 Uhr, 16 Uhr und 17 Uhr spielt Gino’s Puppenbühne auf dem Berliner Platz am Wichteldorf. Weitere Informationen zum Programm auf dem Wittener Weihnachtsmarkt unter wittener-weihnachtsmarkt.de.
Ruhrtopcard lockt viele Kunden zum Stadtmarketing
Alle Hände voll zu tun hat derzeit auch das Stadtmarketing. Denn nur im Dezember gibt es die Ruhrtopcard, mit der man viele Ausflugsziele im Revier günstiger besuchen kann, zum Vorteilspreis, für 56 statt 66 Euro. Für viele Wittener ist die Karte ein Dauerbrenner unterm Baum. „95 Prozent der Kunden bei uns sind Wiederholungstäter, sie kommen alle Jahre wieder“, weiß Ina Klausing vom Tourist- und Ticketservice. Neulich habe ein Mann Karten für die ganze Familie gekauft. „Der hatte damit im letzten Jahr 480 Euro an Eintrittsgeldern gespart.“
Und wer einmal beim Stadtmarketing auf dem Rathausplatz ist, der nimmt gerne noch eine Kleinigkeit aus Witten mit. Ganz neu im Angebot ist in diesem Jahr die Pottmännchen-Kollektion: Tassen, Brettchen, Schlüsselanhänger mit den Bergmannsfiguren, die seit kurzem die Ampeln in Bommern zieren. Da gibt es schon was deutlich unter zehn Euro, die Becher kosten 12,95. Ebenfalls beliebt: Die Hömma-Spiele zum Ruhrgebiet und das Buch „Witten, ker wat schön“ von Mark Daniel.
Ob Sachbuch oder Roman: Literatur geht immer
Nebenan in der Buchhandlung Lehmkul gibt es in diesem Jahr nicht nur den einen Bestseller. „Es werden offenbar ganz klar ausgesprochene Wunschlisten bedient“, sagt Inhaberin Sabine Wirths-Hohagen. Vom hochpreisigen Sachbuch über Reisebücher bis hin zu Romanen sei alles gefragt. Aber welches Buch geht besonders gut? Die Romane „Lichtspiel“ von Daniel Kehlmann und „Zwischen den Zeiten leuchtet der Schnee“ von Wiete Lenk gehörten sicher dazu, meint die Chefin. Bei den Krimis sei es der neue Band vom Donnerstagsmordclub, der auch was für eher zartbesaitete Leser ist. Und für die Kinder verkauft die Buchhändlerin das wunderschöne Bilderbuch „Der Sternenbaum“ besonders häufig.
Oder soll es lieber Schmuck sein? „Der Trend geht ganz klar wieder zum Gelbgold“, weiß Susanne Menne, Filialleiterin beim Juwelier Gerling in der Bahnhofstraße. Wobei der günstigere Schmuck in Silber natürlich auch immer in Mode sei - es ist ja schließlich auch Modeschmuck. Hochwertige Uhren, etwa von Tissot, seien in diesem Jahr aber ebenfalls ein beliebtes Geschenk.
Lesen Sie auch
- Warum die Christbaumkugeln einer Wittenerin so gefragt sind
- In seiner Brust schlägt das Herz eines anderen Menschen
- Acht Tipps: Die schönsten Weihnachtskonzerte 2023 in Witten
Die Kaffeemaschine kehrt zurück ins Haus
Und so sieht‘s 2023 bei den Haushaltswaren aus: Waffeleisen laufen mäßig, Heißluftfritteusen umso besser, weiß Nelson Gomes, Mitarbeiter im Kaufhaus Gassmann. Am gefragtesten sei die gute alte Kaffeemaschine, die es jetzt auch mit moderner Technik gibt. „Die Menschen haben die Nase voll von Kaffeevollautomaten, bei denen man auf jede Tasse warten muss.“
+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Witten verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++
Bei den Spielwaren liege Lego weiterhin ungeschlagen vorn. „Und alles rund um Pokemon läuft auch immer noch gut“, sagt Inhaberin Christine Gassmann-Berger. Der Puzzle-Hype der Coronajahre sei hingegen vorbei. Die Chefin freut sich, dass die Bahnhofstraße in diesem Advent wieder belebter ist als im Jahr zuvor. „Das Wichteldorf wird gut angenommen.“ Überhaupt laufe das Geschäft im Dezember bislang gut. „Dafür war es im November sehr verhalten.“ Die Kunden seien einfach noch nicht in Weihnachtsstimmung gewesen.
Die Männer duften in diesem Jahr besonders intensiv
Zum Schluss noch die Frage an die Parfümerie-Expertin: Welcher Duft ist denn besonders angesagt? „Der neue von ,La vie est belle‘“, sagt Pieper-Mitarbeiterin Sandra Jahnke. Blumig und ein bisschen winterlich sei der. „Für junge und länger junge Frauen.“ Bei den Herren wird‘s in diesem Winter intensiv. „Elixir“ von Jean Paul Gaultier ist der Bestseller - ein warmer, maskuliner Duft, der dabei sehr konzentriert ist. Das Schöne dabei: Diese Düfte kann man wirklich auch noch auf den allerletzten Drücker kaufen.