Witten. Die neue Chefin des Stadtmarketings hat ihren Dienst angetreten. Für ihre Zeit in Witten hat sie sich einiges vorgenommen.
Die erste Woche ist um, das erste Pressegespräch gelaufen, jetzt jagt ein Termin den nächsten. Sandra Gagliardi hat es so gewollt: „Ich habe den Kollegen gleich gesagt: Macht mir den Kalender voll – ich möchte möglichst schnell viele Menschen in der Stadt kennenlernen.“ Kein Zweifel: Die neue Chefin des Stadtmarketings hat Lust auf Witten.
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Die 55-Jährige ist eine von hier. Eine gebürtige Wattenscheiderin, die bis heute dort lebt. Der Beruf hat die gelernte Reiseverkehrskauffrau in viele Revierstädte und andere Regionen gebracht. Die letzten acht Jahre hat sie dann aber wieder in Bochum gearbeitet, als Personalleitung bei der Wirtschaftsentwicklung. Im letzten Winter übernahm sie dort übergangsweise die Geschäftsführung des Stadtmarketings. „In der Hoch-Zeit mit Weihnachtsmarkt und allem Drum und Dran“, sagt sie. „Das hat Spaß gemacht – und etwas in mir ausgelöst.“
Ausschreibung für Witten war wie eine Fügung
Nämlich den Gedanken, dass sie endlich wieder etwas vermarkten will. In Oberhausen hatte sie die strategische Planung für das Centro verantwortet, in Duisburg Landschaftspark und Mercatorhalle, in Osnabrück die Veranstaltungsbetriebe geleitet. „Jetzt wollte das Marketing-Gen in mir wohl wieder an die Oberfläche“, sagt sie schmunzelnd. Eigentlich habe sie zwar überhaupt keine Ambitionen gehabt, den Job zu wechseln, aber als sie dann die Ausschreibung für Witten las, warf sie ihren Hut gleich in den Ring. „Ich dachte: Okay, wenn ich was ausprobiere, dann das. Es war ein bisschen wie Fügung.“ Auch aus Sicht der Wittener Entscheider, die sie ausgesucht haben, wohl eine glückliche.
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Ihre Vorgängerin Silvia Nolte war nach vier Jahren und einer eher glücklosen Amtsführung zum 31. März ausgeschieden. Sandra Gagliardi bringt nun nicht nur die Ruhrgebiets-Mentalität, sondern auch eine Menge Fachwissen mit in die Stadt. „Ich habe auf meinen Posten immer mit dem Stadtmarketing zu tun gehabt – und zwar in all seinen Aspekten“, sagt sie.
Neue Chefin will die Vorzüge der Stadt hervorheben
Nun wird das Marketing für sie im Mittelpunkt stehen. Gagliardi freut sich darauf. „Ich finde es sehr reizvoll, in einer Stadt etwas für die Bürgerinnen und Bürger tun zu können.“ Sie will die Stadt attraktiver machen, die Vorzüge hervorheben. „Damit sich das positiv aufs Image niederschlägt.“
Apropos Image: Wie war denn der erste Blick von Bochum ins kleine Witten? Die Neue winkt ab. „Klein macht nichts. Es kommt auf die Qualität an.“ Privat habe sie als passionierte Wandererin und Radfahrerin Witten immer sehr geschätzt. Nach der Bewerbung sei sie dann bewusst durch Witten gefahren. „Ich finde, die Stadt hat eine sehr attraktive Lage. Am Rande des Ruhrgebiets – und das meine ich positiv.“ Anders als die Städte mittendrin müsse Witten nach Süden hin nicht mit der engen Begrenzung klarkommen.
Offen für Kooperationen mit anderen Städten
Wobei Sandra Gagliardi im Ruhrgebiet ohnehin nicht viel von kommunalen Begrenzungen hält. „Klar, manches Thema ist auf die Stadt beschränkt. Aber gewisse Dinge muss man auch größer denken.“ Sie sei für Kooperationen „ganz offen“, so wie sie etwa auch jetzt schon im Ruhr-Tourismus bestehen. In welchen Bereichen und bei welchen Projekten, das lässt die Bochumerin noch offen. „Geben Sie mir bitte noch etwas Zeit, bis ich Ihnen meine Ideen präsentiere.“
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Bis es so weit ist, hat sich die Geschäftsführerin einiges vorgenommen. Nicht nur das Kennenlernen all der Menschen, mit denen sie künftig zu tun haben wird. „Das kann gar nicht schnell genug gehen“, betont sie. Außerdem will sie Witten besser kennenlernen. Wann immer es die Zeit zulässt, möchte sie zu Fuß durch die Stadt streifen. Und schließlich wird man Sandra Gagliardi auf vielen Veranstaltungen des Stadtmarketings treffen können. Sie versichert jedenfalls voller Elan: „Bei jeder Tour, die wir anbieten, werde ich einmal selbst mitgehen.“