Witten. Es staut sich derzeit oft am Ev. Krankenhaus in Witten. Die Stadt hat am neuen Kreisel der Pferdebachstraße falsch geplant. Schilda lässt grüßen.
Der Umbau der Pferdebachstraße in Witten ist fast abgeschlossen, da stellt sich heraus: Es stimmt was nicht am neuen Kreisel vor dem Evangelischen Krankenhaus (EvK). „Es ist ja alles sehr schön geworden“, sagt der scheidende EvK-Geschäftsführer Heinz-Werner Bitter. Allerdings gebe es ein erhebliches Manko: „Die Ein- und Ausfahrt zur Klinik ist zu schmal.“
Zwei Fahrzeuge würden in gewissen Situationen nicht gleichzeitig aneinander vorbeikommen, also nicht zeitgleich das Krankenhausgelände verlassen oder dorthin gelangen können, sagt der langjährige Klinikchef. Es geht vor allem um Wagen, die den Mitarbeiterparkplatz verlassen, dabei eine Kurve fahren müssen und so dem Gegenverkehr in die Quere kommen. „Viele unserer Mitarbeiter fahren relativ breite Wagen – vom Bully bis zum SUV“, sagt Verwaltungsleiter Dennis Klaebe. Wer dagegen aus dem Parkhaus will, kann einfach geradeaus fahren. „Das passt.“
EvK Witten: Notarztwagen hat an der Engstelle Probleme
Problematisch sei die Engstelle jedoch vor allem, wenn der Notarztwagen zu einem Einsatz müsse, betont Noch-Geschäftsführer Bitter. Herrsche dann zu Hauptverkehrszeiten oder bei Schichtwechsel gerade Hochbetrieb an der Engstelle, würde der Fahrer des Rettungswagens notgedrungen das Blaulicht einschalten – was wiederum zu Chaos bei den anderen Autofahrern führt. „Wir haben 11.000 stationäre Patienten im Jahr, dazu 6000 bis 7000 ambulante Fälle“, sagt Verwaltungsleiter Klaebe. „Da ist ordentlich Bewegung.“
Dass dies bei den Planungen im Vorfeld offenbar nicht berücksichtigt worden sei, wundert EvK-Chef Bitter doch sehr. Erklären könne er sich dies momentan nur damit, dass alle anderen Spuren des Kreisverkehrs nur für ein Fahrzeug vorgesehen sind – und die Verkehrssituation am Krankenhaus nicht mitbedacht wurde.
Stadt Witten will Abhilfe schaffen
Tatsächlich wirkt die „doppelte“ Zu- und Ausfahrt fürs Evangelische Krankenhaus mit ihrer Breite von 5,50 Metern im Vergleich zu den Einzelspuren relativ schmal. Wer den Verkehr beobachtet, erkennt schnell, dass zwei Autos dort nicht so leicht aneinander vorbeipassen. Das EvK habe selbst die Probe aufs Exempel gemacht. Doch die Stadt habe die Engstelle erst bemerkt, als sie den Kreisverkehr nach der Fertigstellung im Frühjahr begutachtet hat. Verwaltungsleiter Klaebe: „Zum Glück ist dort bislang noch nichts passiert. Aber es staut sich oft.“
Man stehe nun „in sachlichem Austausch“ mit dem Tiefbauamt. Dies habe zugesagt, Ende des Monats – also bald – Pläne vorstellen zu wollen, wie Abhilfe geschaffen werden kann. Laut EvK-Chef sind 1,50 Meter an zusätzlicher Fläche nötig. Vielleicht, so Bitter, bestehe die Möglichkeit, die relativ breiten Bürgersteige zugunsten der Zufahrt etwas zu verkleinern. Die Stadt selbst war am Donnerstag (22.6.) für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
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Der fünf Jahre währende Umbau der Pferdebachstraße hat dem Ev. Krankenhaus auch darüber hinaus wenig Freude und sogar wirtschaftlichen Schaden bereitet. 1000 ambulante Notfälle seien pro Jahr weniger in die Klinik gekommen, heißt es. Denn jene Patienten, die privat zur Notaufnahme gefahren sind, hätten den riesigen Umweg aufgrund der Straßensperrung gescheut und seien stattdessen ins Marien-Hospital oder andere Krankenhäuser gefahren. Die EvK-Leitung hofft, dass sie sich in Zukunft wieder umorientieren.
Ende Mai sollte die Baustelle Pferdebachstraße nach etlichen Verzögerungen eigentlich Geschichte sein. Nun ist mittlerweile von Oktober die Rede. Immerhin bieten die blühenden Mohn- und Kornblumen an den begrünten Hängen und auf den Mittelstreifen stellenweise schon einen netten Anblick. Autofahrer allerdings werden dafür kein Auge haben – es sei denn, sie stehen im Stau.
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