Witten. Der geplante Neubau des Hallenbads in Witten-Annen soll mehr Platz in mehr Schwimmbecken bieten. Es gibt auch neue Überlegungen für Herbede.

Die Stadtwerke Witten wollen bekanntlich das marode Hallenbad in Annen durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzen. Frühestens Mitte oder Ende 2024 sollen dazu die Bagger anrollen. Nun gibt es erste Überlegungen zur möglichen Ausgestaltung. Die gute Nachricht: Das neue Bad soll deutlich mehr Möglichkeiten zum Schwimmen bieten.

Im Vergleich zum aktuellen Schwimmbecken mit seinen vier Bahnen und rund 250 Quadratmetern Wasseroberfläche sollen sich Badegäste in Zukunft auf drei Becken mit insgesamt 600 Quadratmetern Wasser verteilen können.

Zwar stecken die Planungen noch in den Kinderschuhen und sind im Fluss. Doch angedacht sind sowohl ein Lehrschwimmbecken (160 m²) als auch eines für die Allerkleinsten (30 m²). Im künftigen Hauptbecken sollen Schwimmerinnen und Schwimmer auf sechs Bahnen ihre Runden ziehen können, statt wie bisher auf vier.

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Ganze Palette des Breitensports im Hallenbad Witten-Annen abdecken

„Unserer Idee ist es, vom Baby über den Schwimmanfänger bis hin zum sicheren Schwimmer die ganze Palette an Breitensport abdecken zu können“, sagt Michael Blumberg, bei den Stadtwerken zuständig für den Bereich Bäder und Schifffahrt. Dafür wird der Neubau an der Märkischen Straße auch größer werden als das aktuelle Bad – und voraussichtlich zweigeschossig. Man befinde sich dazu schon in Abstimmungen mit der Stadt, so Blumberg. Denn nebenan entsteht bald das Bildungsquartier Annen. Die Arbeiten dazu sollen laut Stadt in den nächsten Tagen beginnen.

Noch steht das marode Schwimmbad an der Märkischen Straße in Annen. Im kommenden Jahr soll es abgerissen und durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt werden.
Noch steht das marode Schwimmbad an der Märkischen Straße in Annen. Im kommenden Jahr soll es abgerissen und durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt werden. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Fest steht aber auch: Annen wird kein Spaßbad mit Rutschen oder Sprungturm. „Hier geht es ums Schwimmen“, betont Markus Borgiel, Prokurist der Stadtwerke. Darauf hatten sich Politik, Verwaltung, der Stadtsportverband (SSV) und die Stadtwerke selbst bereits auf einem Workshop im Sommer vergangenen Jahres geeinigt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Kinder.

„Wir haben aktuell einfach zu wenig Fläche, auf denen man schwimmen lernen kann“, sagt Borgiel. Besonders hatte der SSV als Vertreter der Vereine auf ein weiteres Lehrschwimmbecken gedrängt. Die zusätzlichen Bahnen im Schwimmerbecken und das Lehrschwimmbecken sollen in Annen künftig mehr Schulschwimmen ermöglichen.

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Mehr Öffnungszeiten für die Öffentlichkeit

Doch das Hallenbad soll auch für die Öffentlichkeit attraktiver werden, sagt Markus Borgiel – gerade im Hinblick auf die bei Berufstätigen beliebten Zeiten zwischen 17 und 21 Uhr. Denn: Sobald der Neubau in Annen steht, sollen die Vereins- und Schulzeiten auch im Bad in Herbede verändert werden.

Ziel ist es, in Vormholz fast nur noch Schulen und Vereine auf die Bahnen zu lassen, mit Ausnahme des Wochenendes. In Annen sollen dafür mehr Zeiträume für Hobbyschwimmerinnen und - schwimmer geschaffen werden.

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Auch das Hallenbad in Herbede ist schon in die Jahre gekommen. Ab 2027 sollen hier hauptsächlich Schulen und Vereine schwimmen.
Auch das Hallenbad in Herbede ist schon in die Jahre gekommen. Ab 2027 sollen hier hauptsächlich Schulen und Vereine schwimmen. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Doch bevor vieles besser wird, liegen mindestens drei Jahre Durststrecke vor den Wittenerinnen und Wittenern. Mit dieser Bauzeit rechnen die Stadtwerke. Fertig sein muss das Bad 2027, so sehen es die Förderbedingungen vor. Denn der Bund schießt sechs Millionen Euro zu dem Neubau hinzu, der eine kleine zweistellige Millionensumme kosten soll.

„Wir haben jetzt noch ein Jahr Zeit, um Lösungen für viele viele Kinder zu finden“, sagt Stadtwerkesprecher Matthias Kukla. Während der Bauphase Abhilfe über einen Container zu schaffen, haben die Stadtwerke übrigens in Absprache mit dem Stadtsportverband ausgeschlossen. SPD und Grüne hatten in einem Antrag die Anschaffung eines mobilen Schwimmcontainers angeregt. Doch diese Container würden keinen vollwertigen Schwimmunterricht ermöglichen, betont Borgiel.

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Dafür sei man aber bereits in Gesprächen mit Bochum und Herne, um für die Zeit der Schließung Plätze in den dortigen Lehrschwimmenbecken zu ermöglichen, sagt Bäder-Abteilungsleiter Blumberg. Größere Sorge, als die Kinder für die Zeit des Baus zu verteilen, bereitet den Stadtwerken der Zustand des Bades in Annen.

Man hoffe, dass es noch bis zum Abriss geöffnet bleiben könne. „Da sind noch Pumpen, die sind so alt wie das Haus selbst, die fragt man jeden Tag, wie es ihnen geht“, bringt Blumberg die Situation scherzhaft auf den Punkt. Wegen technischer Schwierigkeiten war das Bad in den letzten Monaten mehr geschlossen als geöffnet.

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