Witten. Nach der letzten Pannenserie wollen die Wittener Stadtwerke das alte Hallenbad in Annen durch einen Neubau zu ersetzen. Dann soll es eröffnen.
Die Stadtwerke wollen ein neues Hallenbad in Annen bauen. Das gab der heimische Energieversorger jetzt nach der letzten Pannenserie bekannt. Das vorhandene Schwimmbad an der Märkischen Straße hat ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel und ist inzwischen aufgrund von Mängeln fast öfter dicht als geöffnet. Zur Zeit sitzen die Schwimmerinnen und Schwimmer wegen einer defekten automatischen Steuerung für Pumpen, Filter etc. auf dem Trocknen, sprich, das Bad ist noch bis Ende März geschlossen.
Dass sich die Stadtwerke in diesen schwierigen Zeiten einen Neubau leisten, der eine „niedrige“ zweistellige Millionensumme kosten wird, dürfte auch an der höchstmöglichen Förderung durch den Bund liegen. Der will bekanntlich sechs Millionen dazutun.
Stadtwerke Witten starten mit den Planungen
Trotzdem war bisher nicht klar, wie die künftige Bäderlandschaft in Witten aufgestellt wird und die Zukunft in Annen aussieht. Nun kommt die Entscheidung schneller als gedacht. „Um den Wittener Bürgern künftig wieder ein zuverlässiges Schwimmbad anbieten zu können, starten die Stadtwerke ab sofort mit den Planungen für einen Neubau des Hallenbads an derselben Stelle“, heißt es aus der Chefetage des Unternehmens. Darüber freut sich auch Bürgermeister Lars König.
„Die nun beschlossene Planung ist eine hervorragende Nachricht“, sagte König in einer ersten Stellungnahme. „Damit erhalten wir die wichtige Wasserfläche für Bürger, Schüler und Vereine im Stadtteil langfristig.“ In direkter Nachbarschaft zum kommenden Bildungsquartier werde das neue Hallenbad einen „Mehrwert für die Wittener Schwimmbegeisterten und -anfänger bieten“, so König.
Eröffnung für 2026/2027 geplant
Die Stadtwerke peilen das Jahr 2026/27 als Eröffnungstermin an – vorausgesetzt, dass mit der Finanzierung alles klappt und der Rat die nötigen Beschlüsse trifft. Die Bauarbeiten sollen im kommenden Jahr beginnen. „Ich gehe nicht davon aus, dass die Bagger vor Mitte, Ende 2024 anrollen“, sagt Stadtwerkesprecher Mathias Kukla. Klar ist aber, dass die Wittenerinnen und Wittener für die Zeit der Bauarbeiten am vorhanden Standort rund drei Jahre auf ihr Hallenbad verzichten müssen. „Den Betrieb hätten wir aber auch bei einer Kernsanierung nicht aufrechterhalten können“, so Kukla.
Da bis zum Baubeginn noch einige Zeit ins Land geht, haben sich die Stadtwerke jetzt noch mal für eine Reparatur im kleineren Rahmen entschieden. „Uns liegt es am Herzen, dass den Wittenern das Hallenbad möglichst bald wieder zur Verfügung steht“, so Geschäftsführer Schumski. Gleichzeitig will man wegen der „zahlreichen technischen und baulichen Mängel“, zuletzt bei Steuerung und Heizung, aber nicht noch mehr Geld als unbedingt nötig in dem 1968 erbauten Bad versenken. Und eine Totalsanierung käme mit zehn Millionen Euro oder mehr vermutlich fast so teuer wie ein Neubau.
Kein Erlebnisbad
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Für einen Erhalt der „Wasserflächen“ in Annen hatten sich Politik, Verwaltung, Stadtsportverband und Stadtwerke bereits im Juni 2022 ausgesprochen, als die Beratungen über ein Bäderkonzept mit entsprechenden Gutachten begannen. Nun also die Entscheidung pro Neubau. „Wir möchten auch für künftige Generationen ein zuverlässiges, modernes und bürgernahes Bad im Stadtteil Annen bereitstellen. Aus diesem Grund freuen wir uns sehr auf den Neubau“, sagt Geschäftsführer Schumski.
Wie genau das Bad am Ende aussieht, ist noch nicht klar. Als Nächstes wolle man ein Architekturbüro beauftragen. Bei der Planung wollen die Stadtwerke auch die Bevölkerung ins Boot holen – sprich laufend über aktuelle Entwicklungen und erste konkrete Termine informieren. Eins ist aber schon ziemlich sicher: „Es wird kein Erlebnisbad entstehen, sondern ein Bad für die Familie“, so Unternehmenssprecher Mathias Kukla. Auch ein Lehrschwimmbecken soll dabei sein. Und das kann Witten in jedem Fall brauchen.