Witten. Ein Schwimmcontainer für Witten ist vorerst vom Tisch. Nach dem NRW-Konzept würde er nur sechs Wochen lang stehen. Noch etwas spricht dagegen.

Es wird vorerst keine mobilen Schwimmcontainer in Witten geben. SPD und Grüne haben ihren Dringlichkeitsantrag, der eigentlich am Montagabend (20.3.) im Rat der Stadt besprochen werden sollte, zurückgezogen. Denn die Organisation und Verwaltung der Container, die vom Land in einem Pilotversuch zur Verfügung gestellt werden, sei zu aufwendig.

„Wir halten die Idee nach wie vor für richtig und vernünftig“, sagt Christoph Malz (SPD). In ihrem Antrag hatten Sozialdemokraten und Grüne mit der schwierigen Situation der hiesigen Bäder argumentiert, besonders auch im Hinblick auf das Hallenbad in Annen, das derzeit für mehrere Wochen geschlossen ist und perspektivisch durch einen Neubau ersetzt wird. Es brauche also Alternativen, damit Kinder in Witten weiter schwimmen lernen können.

Vorgaben des Landes für ausgeliehene Schwimmcontainer in Witten nicht umsetzbar

Allerdings seien die Vorgaben des Landes für die Nutzung der Schwimmcontainer, von denen man nach Einreichen des Dringlichkeitsantrages erfahren habe, für die Stadt und den Stadtsportverband nicht machbar. Die Landesregierung hat insgesamt fünf solcher mobilen Container angeschafft, für jeden Regierungsbezirk einen.

Lesen Sie auch:

Städte und Kommunen können sich für die Container bewerben. Doch wer den Zuschlag erhält, müsse im Anschluss auch den gesamten Verwaltungsaufwand und die Organisation alleine stemmen, so Malz. In Witten wäre das hauptsächlich der Stadtsportverband. Die Krux dabei: Der Container bleibt nur sechs Wochen in der Kommune, dann wandert er in die nächste Stadt.

+++Keine Nachrichten aus Witten mehr verpassen: Hier geht’s zu unserem kostenlosen Newsletter+++

Gesamte Organisation liegt in der Hand einer Kommune

Weitertransport und Aufstellung, aber etwa auch die Regelung der Schwimmzeiten müssten dann weiterhin von Witten aus organisiert werden. „Das ist ein Fehler im Konstrukt“, findet Sozialdemokrat Malz. „Einer macht die Arbeit für alle, das ist nicht zu Ende gedacht.“ Durch diese schlechten Rahmenbedingungen würden Aufwand und Nutzen in keinem guten Verhältnis zueinanderstehen. „Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich andere Kommunen darum reißen.“

Nun solle das Thema zunächst im Sportausschuss und in den Fraktionen besprochen und nach alternativen Lösungen gesucht werden. Eine kleine Hoffnung ruht dabei auf der Landesregierung und dass diese die Ausleihbedingungen für die Container anpasst. Denkbar wäre für den Sozialdemokraten Malz aber auch eine stärkere Nutzung der vorhandenen Lehrschwimmbecken, etwa auch am Nachmittag und Wochenende.

+++Folgen Sie jetzt auch dem Instagram-Account der WAZ Witten+++

Offen bleibt auch die Option, dass sich die Stadt mit Hilfe von Spendern und Förderern einen eigenen Schwimmcontainer anschafft. Die Stadt Köln hat dies bereits getan. Das Modell, für das sich die Domstadt entschieden hat, kostet 115.000 Euro. Bis zu sechs Kinder können in dem acht Meter langen Pool gleichzeitig unterrichtet werden.

Mehr Nachrichten aus Witten lesen Sie hier.