Neviges. Ein Jahr Restaurant „Wohnzimmer Neviges“ in Velbert: Nicht nur die Küche kommt bei den Gästen bestens an, Applaus gibt’s auch für neue Ideen.

Es gibt sie noch, die Hoffnung machenden Erfolgsgeschichten mitten in Neviges: Als Bianca Thomalsky und ihr Lebensgefährte Jaso Sopala vor einem Jahr in ihrem neuen Restaurant „Wohnzimmer“ in Velbert-Neviges auf der Leiter standen, Decke und Wände strichen, da waren die beiden Hattinger zwar optimistisch, aber nicht verträumt. Da hatten sie gerade das ehemalige Nostalgie-Café übernommen, vormals Café Paaß, hatten den Kopf voller Ideen: „Wir wussten, es wird nicht leicht, aber ich hatte mich von Anfang an darauf gefreut“, erinnert sich die 43-Jährige. „Und jetzt, das ist einfach toll, sind wir angekommen.“

Gastronomen-Paar in Velbert legt Wert auf saisonale Produkte

Reichhaltig und liebevoll serviert: Das „Kaiserfrühstück“ ist nur eine der zahlreichen Varianten für einen guten Start in den Tag.
Reichhaltig und liebevoll serviert: Das „Kaiserfrühstück“ ist nur eine der zahlreichen Varianten für einen guten Start in den Tag. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Ein Jahr „Wohnzimmer“, das heißt: An den Wochenenden haben Gäste mittlerweile ohne Reservierung keine Chance, einen Platz zu ergattern, „und auch in der Woche läuft es super“, sagt Jaso Sopala und eilt schnell wieder in die Küche. Ein junges Paar hat das „Kaiserfrühstück“ bestellt, und da wird besonders reich aufgetischt. Das Konzept des „Wohnzimmers“ scheint den Nerv vieler Gäste zu treffen: So kommt das Fleisch für die Rouladen oder die Blutwurst für den Klassiker „Himmel und Äd“ von einem Bio-Bauernhof in Sprockhövel. „Erstklassige Qualität ist uns wichtig“, sagt Bianca Thomalsky, außerdem lege man großen Wert auf regionale und saisonale Produkte: „Erdbeeren zu Weihnachten, das werden Sie bei uns nicht finden.“ Dafür freue sie sich schon jetzt auf die Spargelzeit.

„Schlesische Wochen“ noch bis Ostermontag

Das Restaurant „Wohnzimmer Neviges“ gegenüber des Klosters. Aus Verbundenheit mit dem Vermieter prangt noch immer das Schild „Café Paaß“ über der Tür. Fast 110 Jahre führte die Familie Paaß hier eine Konditorei.
Das Restaurant „Wohnzimmer Neviges“ gegenüber des Klosters. Aus Verbundenheit mit dem Vermieter prangt noch immer das Schild „Café Paaß“ über der Tür. Fast 110 Jahre führte die Familie Paaß hier eine Konditorei. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Noch bis Ostermontag stehen die „Schlesischen Wochen“ auf der Karte, da gibt’s zum Beispiel in Butter geschwenkte Maultaschen mit Krautfüllung und Speckwürfel, zum Dessert Mohnkuchen. Apropos Kuchen: Was man im „Wohnzimmer“ nicht findet, ist die ganz große Auswahl an Torten, die hohe Kunst der Konditorei, wie sie Vermieter und Konditormeister Tilmann Paaß beherrscht. „Natürlich gibt’s bei uns auch Kuchen, aber wir sind einfach mehr ein Restaurant“, stellt Bianca Thomalsky klar, das sage sie auch bei den vielen Familienfeiern „für Freud und Leid“. So gibt es bereits Reservierungen für vier Kommunionen, „und dann immer mal wieder Beerdigungen“. Bei der bisher größten Gesellschaft habe sich das mittlerweile zehnköpfige Wohnzimmer-Team um 100 Gäste gekümmert.

Gelungene Disco-Premiere

So groß dürfte die Delegation nicht sein, auf die sich Bianca Thomalsky und Jaso Sopala am 6. Mai besonders freuen: Da besucht Bürgermeister Dirk Lukrafka mit Vertretern der französischen Stadt Châtellerault das Restaurant direkt gegenüber des Klosters: „Wir sind einfach stolz, es gibt ja schon so einige andere Restaurants hier, sogar mit Sternen“, sagt Sopala und grinst. Aber man dürfe sich nicht auf dem Erfolg ausruhen, nicht die Flügel hängen lassen. Und so bleiben die beiden am Ball, bleiben kreativ: Jeden ersten Samstag im Monat gibt’s Auftritte von Live-Bands, am 30. April heißt es „Tanz in den Mai“, darauf haben die beiden nach der gelungenen Disco-Premiere am letzten Samstag so richtig Lust: „Es war total voll, bis ein Uhr wurde getanzt“, erzählt Jaso Sopala noch immer ganz begeistert. „Und für Tanz in den Mai haben wir auch schon die Hälfte der Karten verkauft.“ Das Motto lautet, wie schon bei der Disco-Premiere, „Neviges lebt“. Und wie, man muss es nur aufwecken.

Vorgestellt am 8. April im WDR

Das Restaurant Wohnzimmer, Klosterstraße 4, wird am Samstag, 8. April, um 18.15 Uhr im WDR-Fernsehen in der Sendung „Westart“ vorgestellt. Der Dom ist ein weiteres Thema.

Die Öffnungszeiten des „Wohnzimmer“: Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag von 10 bis 18.30 Uhr, warme Küche von 12 bis 17 Uhr; Samstag von 10 bis 21 Uhr, warme Küche bis 20 Uhr. Frühstück von 10 bis 11.30 Uhr. Ostersamstag hat das „Wohnzimmer“ geschlossen.

Tanz in den Mai-Tickets kosten zehn Euro, zu reservieren telefonisch oder per WhatsApp unter 0157 3965 2767. Unter dieser Nummer werden auch Tisch-Reservierungen angenommen. Mehr auf www.wohnzimmer-neviges.de.