Langenberg. Wenn die Familie Levis nach dem Winterurlaub in Italien wieder nach Langenberg kommt, dann folgen ihrem Auto gerne schon mal Kinder.
Gegründet wurde das Eiscafé 1982 von Angelo Levis, den in Langenberg bis zu seinem Tod im vergangenen Jahr gefühlt jeder kannte. „Ich habe meinen Mann 1976 als 17-Jährige in Hattingen kennengelernt, im Mai haben wir uns zum ersten Mal gesehen und im Dezember geheiratet“, erinnert sich seine Ehefrau Maria Cinzia.
Was die beiden, die aus dem gleichen Tal in den Dolomiten stammen, einte, war unter anderem die Leidenschaft für Eis. Logisch war es demnach, dass sie sich nach einem eigenen Eiscafé umschauten und die Chance nutzten, als das Ladenlokal neben der Kirche frei wurde.
Die ersten, die Tische draußen hatten
„Wir waren die ersten, die Tische draußen stehen hatten. Natürlich keine Extra-Tische, sondern die von drinnen, die bei gutem Wetter rausgetragen wurden“, erinnert sich Maria zurück, „Das Eis draußen zu essen, daran mussten sich die Langenberger erst gewöhnen.“
Dieser Prozess dauerte aber nicht lange, von weither kam die Kundschaft, um gluten- oder lactosefreie Sorten oder veganes Eis zu probieren. „Auch Kunden mit einer Nussallergie werden fündig“, erzählt Maria Levis, die selbst am liebsten Himbeer- oder Tartufoeis isst. Bei ihrem Sohn Marco wechseln die Lieblingssorten monatlich.
Familie führt den Betrieb
Es war aber nicht nur das Eis, was die Menschen anzog, sondern vor allem Angelo selbst. „Wenn Aprikose aus war, hat er gesagt ,Aprikose ist in Urlaub’, wenn ein Kind Zitrone verlangt hat, hat er eine ganze Frucht ins Hörnchen gesteckt“, erzählt Maria Cinzia von ihrem Mann, von dem die junge Kundschaft unzählige Porträts malte, die während der Winterschließzeit ins Schaufenster gehängt wurden.
Die bisherigen Folgen
Folge 1: Alt-Langenberg
Folge 2: Zur Wilhelmshöhe
Folge 3: Zum Deutschen Eck
Folge 4: Burger Airstream Foodtruck
Folge 5: Coco’s Café
Folge 6: Vier Jahreszeiten
Folge 7: Hirsch
Folge 8: Haus Nickhorn
Folge 9: Das Baumhaus
Folge 10: Das Flammkuchenhaus
Folge 11: Eiscafé Angelo
Nun führt der ältere Sohn Marco die Eisdiele weiter, gemeinsam mit seiner Mutter und Patentante Graziella, die schon seit Beginn der Langenberger Zeit immer mit dabei war. „Mir war immer klar, dass ich dieselbe Arbeit machen möchte wie mein Vater“, sagt Marco, der zum Eismachen noch die gleichen traditionellen Eismaschinen benutzt wie Angelo – und einen Pasteurisierer.
Arbeitsbeginn um sechs Uhr
Bei schönem Wetter beginnt er um sechs Uhr morgens mit der Arbeit, „ich überlege mir, in welcher Reihenfolge ich die Sorten zubereite, weil die hellen zuerst an die Reihe kommen müssen.“ Auf Farbstoffe wird – bis auf eine einzige Ausnahme – verzichtet, auch die Soßen sind selbst gemacht.
Während Graziella bedient, an 18 Tischen und mit einem ungeheuren Detailwissen zu Kunden und ihren Lieblingssorten, kümmert sich Maria um die Organisation. „Wir sind als Familie ein gutes Team“, sind sich die drei einig. Marcos jüngerer Bruder Mario kommt nur manchmal vorbei, er ist als Straßenkünstler unterwegs.
Dank an die Kunden
Einen ganz besonderen Dank möchte Maria an ihre Kunden richten: „Wir lieben unsere Kunden. Und sie waren nach dem Tod von Angelo alle für uns da und haben geholfen.“ Besonders berührt hat sie, dass sich bei der Trauerfeier vor dem Laden vier Kondolenzbücher füllten – mit sehr persönlichen Geschichten und Erlebnissen.
Noch bis Ende Oktober geht die Saison, dann zieht es die Levis` bis März nach Italien. Im nächsten Frühjahr sind sie aber ganz bestimmt wieder da.
Jeden Tag geöffnet
Geöffnet hat Angelo jeden Tag von 11 bis 19 Uhr. Besonders beliebt sind die Sorten Vanille, Zitrone-Basilikum und Saure Sahne, auf der Karte standen aber auch schon so ungewöhnliche Sorten wie Prosecco, Sellerie und sogar Bier-Eis. Auch im Fernsehen war das Eiscafé bereits mehrfach.
Sollten Sie Betreiber eines Gastrobetriebes und noch nicht von uns angesprochen worden sein, dann melden Sie sich bitte. Kontakt: redaktion.langenberg@waz.de oder auch 02051 49538.