Langenberg. Seit 30 Jahren ist Drazenko Kraljevic Gastronom. Gemeinsam mit seiner Familie betreibt er das Haus Nickhorn in Langenberg seit 2017.

Drazenko Kraljevic ist entspannt, in Plauderlaune. Ja, Corona habe das Haus Nickhorn ganz gut überstanden, sagt er, der gemeinsam mit seiner Frau Ankica und seiner Familie seit 2017 das Restaurant an der Bleibergstraße betreibt.

„Wir können nicht meckern“, sagt der Mann, der inzwischen auf drei Jahrzehnte als Gastronom zurückblickt. „Wir haben einen Abholservice angeboten, der sehr gut angenommen worden ist.“ Das Besondere dabei: „Wir haben zu den Gerichten unser eigenes Geschirr mitgegeben, auch eine Tischdecke.“ Also alles für „ein richtig schönes Drumherum“, sagt der Gastwirt lachend. „Und es hat funktioniert: Es ist alles wieder zurück gekommen.“

Zwei Ruhetage

Der Biergarten von Haus Nickhorn: Der Blick fällt auf eine idyllische Urlaubslandschaft.
Der Biergarten von Haus Nickhorn: Der Blick fällt auf eine idyllische Urlaubslandschaft. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Zurück kommen dürfen nun auch wieder die Gäste ins Restaurant. Das hat nach dem Familienurlaub nun geöffnet. Mit einer kleinen Änderung: „Montags und dienstags werden wir geschlossen haben“, sagt Drazenko Kraljevic. „Wir nehmen uns da einfach Zeit für uns als Familie.““

Denn die ist bei Gastronomen naturgemäß eher knapp bemessen. „Aber während der Corona-Pause haben wir erst so richtig gemerkt, wie uns das fehlt.“ Außerdem hätten auch die Gäste nichts davon, wenn sich das Personal eines Restaurants keine Pause gönne.

Durchgehend warme Küche

Von Mittwoch bis Sonntag bietet das Haus Nickhorn dann aber ab 12 Uhr durchgehend warme Küche an. „Aktuell haben wir eine kleine Karte, die ,Corona-Karte’“, sagt Drazenko Kraljevic. Die große Karte komme aber irgendwann auch wieder auf den Tisch, „aber es bleibt die Frage: Was passiert im Herbst?“, sagt der Gastronom mit Blick auf die wieder steigenden Corona-Fallzahlen.

Bis dahin möchte der gelernte Koch seine Gäste aber wieder mit gutem Essen versorgen, zum Beispiel dem Hausdressing für die Salate: „Wir sind bekannt für unser Honig-Senf-Dressing“, schwärmt er. „Wir machen das immer ganz frisch mit zig Kräutern und gutem Olivenöl. Kleine Probe gefällig?“ Gerne – und ja, das Dressing schmeckt tatsächlich großartig. „Ich überlege sogar, ob ich das nicht zum Verkauf anbiete.“

120 Plätze im Innenbereich

Der Saal im Haus Nickhorn: Im Innenbereich bietet das Haus momentan 120 Plätze – coronakonform mit genügend Abstand.
Der Saal im Haus Nickhorn: Im Innenbereich bietet das Haus momentan 120 Plätze – coronakonform mit genügend Abstand. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

120 Plätze hat das Haus Nickhorn derzeit im Innenbereich im Angebot, dazu kommen noch einmal 50 im Biergarten. Wer kann, sollte sich einen Platz im Anbau sichern. Durch die großzügigen Fenster fällt der Blick auf eine Landschaft, die sofort Urlaubsgefühle aufkommen lässt.

Wer schonmal in Bayern oder Österreich seine Ferien verbracht hat, kennt diese Landschaft: Wiesen, die sich sanft einen Hügel hinaufziehen. Ein Wanderweg, der hinter einer Kurve in einem kleinen Wäldchen verschwindet. Bewaldete Hänge, Pferde grasen.

Saisonale Gerichte

„Die Leute gehen hier gerne spazieren oder wandern“, sagt Drazenko Kraljevic. „Da bietet sich unser Haus als Einkehr natürlich an.“ Schon jetzt habe er viele Anmeldungen von Wanderern bekommen. Und die dürfen sich dann auf saisonale Gerichte freuen, wirbt der gelernte Koch.

„Unseren Spargel bekommen wir vom Gut Kuhlendahl, aber die Saison ist ja vorbei.“ Stattdessen gibt es jetzt zum Beispiel Pfifferlinge. Oder Wild. Aber auch Mediterranes finden Gäste auf der Speisekarte. „Es ist halt für jeden etwas dabei.“

Köche bei der Arbeit

Drazenko Kraljevic und seine Frau Ankica sind beide gelernte Köche: „Wir bieten Qualität“, sind die beiden überzeugt.
Drazenko Kraljevic und seine Frau Ankica sind beide gelernte Köche: „Wir bieten Qualität“, sind die beiden überzeugt. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

„Wir bieten Qualität“, sagt Drazenko Kraljevic. „Meine Frau ist Köchin, ich bin Koch. Wir wissen, worüber wir sprechen.“ Seinem Küchenpersonal sage er immer: „Was ihr nicht essen wollt, das geht auch nicht raus zu den Gästen.“

Das habe natürlich seinen Preis, „da bin ich ganz ehrlich“, sagt der Gastronom. „Wir haben ja auch Kosten, etwa für die Zutaten. Und Lebensmittel sind teurer geworden.“ Aber: „Man muss es ja auch nicht übertreiben, es muss sich halt nur lohnen.“

Personalproblem in der Gastronomie

Ein Problem hat Drazenko Kraljevic nach Corona dann aber doch: „Wir in der Gastronomie bekommen einfach kein Personal.“ Das sei schon vor der Zwangspause schlimm gewesen, „aber jetzt ist es fast unmöglich.“ Kein Wunder: „Wir hatten sieben Monate Pause, da haben viele einfach einen anderen Job gefunden.“

So isst Langenberg

Viele Branchen haben unter den Corona-Maßnahmen gelitten, unter anderem auch die Gastronomie. Daher wollen wir in einer neuen Serie die Langenberger Gaststätten, Restaurants und Cafés vorstellen.

Sollten Sie Betreiber eines Gastrobetriebes und noch nicht von uns angesprochen worden sein, dann melden Sie sich bitte. Kontakt: oder auch 02051 495 38.

Das Haus Nickhorn verfügt über Parkplätze vor der Haustür, ist ebenso per Bus zu erreichen und hat auch barrierefreie Toiletten. Inzwischen ist auch die Kegelbahn wieder geöffnet, Gesellschaften können sich anmelden.