Oberhausen. .

„Schwarzfahrer Oberhausen“ nennt sich die jüngste Schwarzfahrer-Seite im Online-Netzwerk Facebook. Nach Düsseldorf, Duisburg und vielen anderen Städten, versuchen nun auch Oberhausener, an den Kontrollen in Bus und Bahn herumzukommen. Auf der Seite sollen alle diejenigen, die gerade einen Kontrolleur in einem Bus oder in der Straßenbahn sehen, diesen auf der Facebook-Seite melden, damit andere Schwarzfahrer gewarnt sind.

Sabine Müller, Pressesprecherin der Stoag, sieht hierin jedoch keine große Gefahr: „Die Kontrollen wechseln sehr schnell die Linien und bleiben nicht viel länger als ein bis zwei Haltestellen im Bus. Die Halbwertzeit solcher Informationen ist also gering.“ Eine ganze Linie fahren die Kontrolleure nie mit, sagt Müller. Daher wird es nur wenige Einzelfälle geben, die von der Facebook-Seite profitieren, ist sie sich sicher.

Straßenbahn ist noch ein Schlupfloch

Bereits der kontrollierte Vordereinstieg, bei dem jeder Fahrgast das Ticket schon beim Einstieg dem Fahrer vorzeigen muss, hat die Schwarzfahrerzahlen gesenkt. Diese Regelung besteht seit April 2010. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Kontrolleure nun arbeitslos sind, meint Müller. So werden auch jetzt noch stichprobenartig Kontrollen in Bussen durchgeführt. Doch vor allem die Straßenbahn ist noch ein Schlupfloch, denn hier konnte der kontrollierte Vordereinstieg nicht eingeführt werden. Um es auch hier den blinden Passagieren nicht allzu einfach zu machen, werden die Kontrolleure verstärkt auf der Straßenbahnlinie eingesetzt. Leute, die sich auf die neue Facebook-Seite verlassen, werden es somit in Oberhausen schwer haben, den Kontrollen aus dem Weg zu gehen.

Die Schwarzfahrer, die sich über Facebook vernetzen, sehen sich jedoch im Recht. Sie können die immer weiter ansteigenden Preise im VRR-Gebiet nicht nachvollziehen, so dass sie lieber gar nichts für ein Ticket bezahlen. Erst im Januar dieses Jahres sind die Ticketpreise um 3,9 Prozent erhöht worden.