Oberhausen. . Eine Gruppe älterer Menschen sitzt in Rollstühlen und auf Rollatoren neben einem Linienbus. In der Mitte der Gruppe steht Andreas Hachenberg (54), Fahrdienst-Manager der Stoag. Er erklärt den Leuten, worauf sie beim Busfahren achten müssen.

Eine Gruppe älterer Menschen sitzt in Rollstühlen und auf Rollatoren neben einem Linienbus. In der Mitte der Gruppe steht Andreas Hachenberg (54), Fahrdienst-Manager der Stoag. Er erklärt den Leuten, worauf sie beim Busfahren achten müssen.

Denn die Fahrt kann für diese Menschen leicht zu einer Tortur werden, wie Sabine Müller, die Pressesprecherin der Stoag, weiß: „Das Ein- und Aussteigen in den Bus ist mit dem Rollstuhl oder Rollator schwierig, weil der Platz sehr begrenzt ist. Viele haben Hemmungen, den Busfahrer um Hilfe zu bitten, weil sie die Fahrt nicht verzögern und die anderen Fahrgäste verärgern wollen.“

Ängste abbauen, mobil bleiben

So berichten die Rollator- und Rollstuhlfahrer während des Trainings über viele schlechte Erfahrungen, die sie besonders beim Einsteigen gemacht haben: „Ich habe mal erlebt, dass ein Busfahrer meterweit von dem Bordstein entfernt gehalten hat. Da musste ich erst einmal ohne den Rollator herunterkrabbeln und ihn dann tragen. Als ich endlich mit einem Bein oben stand, ging die Tür zu und ich wurde samt Rollator eingeklemmt. Der Busfahrer hat nicht geholfen, obwohl er genau gesehen hatte, dass er meinen Arm eingeklemmt hatte“, erzählt Irene Wichmann (85).

Damit sie ihre Ängste abbauen, sich sicherer fühlen und mobil bleiben können, wollen sie an dem Training teilnehmen. „Ich möchte mal ganz in Ruhe üben, ohne dabei jemanden aufzuhalten“, so Rollstuhlfahrer Albert Tombrink (79).

Geübt wird das Ein- und Aussteigen. Für die Rollstuhlfahrer klappt der Busfahrer die Rampe aus, die Fahrgäste rollen selbstständig ein. Der für sie vorgesehene Platz befindet sich neben den Notsitzen. „Wenn Ihr Rollstuhl sich auf der Stelle drehen kann, sollten Sie vorwärts einsteigen. Wenn nicht, dann besser rückwärts“, erklärt Andreas Hachenberg.

Vorwärts rein, rückwärts raus

Bei den Rollatorfahrern steht der Fahrdienst-Manager hinter den Teilnehmern und erklärt, dass es am besten klappt, wenn sie zuerst den Gehwagen in den Bus setzen. „Sie müssen darauf achten, sich am Haltegriff der Tür festzuhalten und nicht hektisch zu werden. Sie dürfen nicht auf dem Rollator sitzen bleiben, weil Sie sonst bei der Fahrt stürzen könnten“, erklärt er. Die Grundregel laute: vorwärts rein und rückwärts wieder raus.

Die Teilnehmer sind sehr zufrieden mit dem Training. Edith Schürmann (80) ist besonders begeistert: „Ich bin noch nie rückwärts aus dem Wagen ausgestiegen und nun habe ich es geschafft! Das ist viel einfacher als vorwärts“, ruft sie freudestrahlend. „Man muss sich dazu zwingen, es selbstständig ohne fremde Hilfe zu machen, so lange es noch geht und dann üben, üben, üben“, so ihr Motto.