Oberhausen. .

Busfahren mit ungültigem Ticket – das ist nicht nur verboten, sondern absofort auch schwieriger. Mit elektronischen Kontrollgeräten will die Stoag dafür sorgen, dass Schwarzfahrer es schwerer haben.

Für Schwarzfahrer brechen dunkle Zeiten an: Bereits Anfang April wurden die hinteren Türen der Stoag-Busse für Fahrgäste, die einsteigen wollen, gesperrt. Nun kommen die elektronischen Lesegeräte zum Einsatz, die künftig Fahrscheine mit Chipkarte kontrollieren sollen.

„Bei einem gültigen Ticket gibt es einen moderaten Piepton“, erklärt Harald Hafer vom Bereich Nachrichtentechnik der Stoag. Dann erscheint auf dem Display ein grünes Häkchen und die Fahrt kann losgehen. Wer aber nur ein bedingt gültiges oder sogar ungültiges Ticket hat, muss mit einem unangenehmen Warnsignal rechnen.

Grün, gelb
oder rot

Im ersten Fall erscheint ein gelbes Fragezeichen auf dem Display und der Fahrgast wird gebeten, sich mit dem Fahrer in Verbindung zu setzen. „Das passiert meistens, wenn ein Zusatzticket gezogen werden muss“, so Hafer. Wer gar einen abgelaufenen Fahrschein hat, bekommt ein rotes Symbol zu sehen. In diesem Fall erhält der Fahrer über seinen Bordcomputer einen entsprechenden Hinweis.

Allerdings: Die neuartigen Kontrollgeräte funktionieren nur bei Tickets mit Chipkarte, dazu gehören unter anderem die Abo-Varianten der Tickets 1000 und 2000, das Schokoticket und das Bärenticket. Wer noch mit einem herkömmlichen Papierfahrschein unterwegs ist, muss diesen nach wie vor beim Einstieg dem Busfahrer vorzeigen.

„Ein Aspekt dieser Geräte ist natürlich die Einnahmensicherung“, räumt Sabine Müller, Pressesprecherin der Stoag, ein. Immerhin seien 60 Prozent der Kunden Abonnenten. „Aber wir wollen es den Schwarzfahrern auch so schwer wie möglich machen, in unsere Busse zu gelangen.“ Das sei man den zahlenden Fahrgästen schuldig. Pro Bus kostet das System 2400 Euro. Insgesamt wurden 138 Fahrzeuge damit ausgerüstet. Die Kosten trägt die Stoag allerdings nicht allein: Der VRR förderte die Anschaffung der Kontrollgeräte zu 85 Prozent.

Kontrollen gibt es weiterhin

Ob die teuren Anlagen sich lohnen, steht auf einem anderen Blatt: Bei der Generalprobe am Dienstag streikten die meisten der elektronischen Kontrolleure. Aber andererseits weiß ja jedes Kind: Wenn die Generalprobe daneben geht, wird die Premiere ein Erfolg.

Wer es dennoch schafft, ohne Ticket in einen Bus zu gelangen, sollte sich nicht zu früh freuen. Sabine Müller: „Unser Personal wird weiterhin kontrollieren.“