Oberhausen.
Nach „Never too Loud“, „Velvet Underground“ und „Songs for Drella“ setzt Otto Beatus, der musikalische Theaterleiter, nun sein volles Vertrauen auf die Kraft weiblicher Stimmen: „Face-Book“ ist eine musikalische Inszenierung mit vier Frauen.
„Wir spielen mit den unendlichen Möglichkeiten der Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken“, sagt die Dramaturgin Hannah Schwegler. Singend werden Annika Meier, Anja Schweitzer, Susanne Burkhard und Karin Kettling den Zuschauern „eine Achterbahn der Gefühle“ präsentieren. Premiere ist am Mittwoch um 19.30 Uhr im Malersaal des Theaters.
Die Produktion setzt auf „viele musikalische Farben von The Kings bis Lady Gaga“, so Schwegler. Und: „Wir chatten live.“ Dies werde teils improvisiert, teils einstudiert geschehen. „Es geht um Beziehungen, um Freundschaften, um die eigene Identität und Fragen zum Wert und Nutzen der sozialen Netzwerke“: Wie bedrohlich ist die virtuelle Welt? Was kann ich aufnehmen, welche Möglichkeiten bietet mir das Netz? Was ist öffentlich, was privat? „Alle Personen sind Träger von Geschichten, haben verschiedene Identitäten“, sagt die Dramaturgin. „Es entstehen Bilder zu den Songs als Kaleidoskop von Befindlichkeiten des Lebens.“
„Die ganze Geschichte hat etwas Videoclip-mäßiges."
„Es hat mich als Musiker gereizt, mit dem Klang von Frauenstimmen umzugehen“, sagt Otto Beatus zu dem Projekt. Stefanie Drellmann setzt „Face-Book“ ins Breitbandformat. „Die Bühne steht quer, das lässt Gleichzeitigkeiten zu“, sagt sie. Wir sehen eine Freunde-Wand, eine Schreibwand, verschiedene Schaukästen, in denen immer wieder neue Bilder entstehen. Beatus: „Die ganze Geschichte hat etwas Videoclip-mäßiges. Welten werden geöffnet durch Bilder und Songs.“ Wobei das Medium Video (Aaron Stratmann) ebenfalls zum Einsatz kommt. Nur die Band ist männlich: Beatus spielt in gewohnter Formation mit Peter Engelhardt, Volker Kamp und Stefan Lammert. Eine „wilde Kostümschlacht“ verspricht Mona Ulrich.