Oberhausen. Intendanten der Theater an Rhein und Ruhr sind am Montag bei NRW-Kulturministerin Schäfer zu Gast. Im Gespräch soll es um Landes-Zuschüsse für die Theater gehen. Trotz der positiven Signale sind die Erwartungen in den Städten eher verhalten.
In die Frage der finanziellen Situation des Oberhausener und anderer bedrohter Theater an Rhein und Ruhr scheint Bewegung zu kommen. Peter Carp und seine Intendantenkollegen treffen sich heute zu einem Gespräch mit NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD). Die Landesregierung hat bereits angekündigt, die 18 Stadttheater in NRW mit 4,5 Millionen Euro zusätzlich unterstützen zu wollen.
So lautete das Ergebnis einer Konferenz, zu der Schäfer Oberbürgermeister und Dezernenten empfangen hatte. Von einer „guten Gesprächsatmosphäre“ berichtet Oberhausens Kulturverantwortlicher Apostolos Tsalastras (SPD), der freilich keinen Hehl daraus macht, dass die im Raum stehende Summe zu gering ist für tiefgreifende Veränderungen. Jedoch: „Dass es überhaupt eine Bereitschaft gibt, über die Beteiligung an den Kosten zu reden, ist neu.“
Hoffnung auf Annäherung nach positiven Signalen
Die Betriebskosten des Oberhausener Theaters belaufen sich aktuell auf etwa neun Millionen Euro. Der Zuschuss des Landes liegt bei 306.000 Euro und damit weit unter den vom Deutschen Städtetag geforderten 20 Prozent. Dass man dorthin in absehbarer Zeit gelangt, gilt den meisten Beteiligten als frommer Wunsch. Vielleicht aber, so die Hoffnung nach den positiven Signalen aus Düsseldorf, kann man sich annähern.
Schon durch die Debatte als solche sei viel gewonnen, findet Tsalastras. „Wenn die Theater in der Wertstellung eine besondere Berücksichtigung bekämen, stünden sie auch nicht bei jeder Haushaltsdiskussion gleich wieder im Fokus.“ Wäre die „besondere Rolle“ der Bühnen politischer Konsens, „täten sich die Kommunen leichter, ihre Häuser zu erhalten“.
Ankündigungen noch unter Vorbehalt
Auch Jürgen Hennemann, Verwaltungsdirektor des Oberhausener Theaters, hat die Nachrichten aus Düsseldorf zur Kenntnis genommen. „Grundsätzlich ist es positiv, dass das Land erkannt hat, wie wichtig es ist, die Theater aufrecht zu erhalten.“ Den Bleistift spitzt der Mann der Zahlen aber noch nicht, zumal solche Ankündigungen durch die Entscheidung des Verfassungsgerichts in Sachen NRW-Etat zusätzlich unter Vorbehalt stehen.
Sollte es tatsächlich mehr Geld für die Theater geben, stellt sich nicht zuletzt die Frage nach der Verteilung. Die Oberhausener Sparanstrengungen, so Hennemann, müssten gewürdigt werden. „Ich hoffe, dass man wahrnimmt, dass wir uns bewegt haben.“