Oberhausen. . Joachim Herden nimmt Stellung zu Verzögerung bei „Grand Alpin“ und zeigt sich entschlossen, ins Ziel zu kommen. Es gebe ernstzunehmende Investoren-. Und man könne ihm das Projekt nicht mehr wegnehmen.
Joachim Herden fühlt sich dieser Tage in der Beweisschuld. Wenn Besuch mit Fragen zum Skihallenprojekt kommt, lässt er auch schon mal Basil O’Malley, den Finanzchef von „Euro Auctions“, per Telefon zuschalten. Der bestätigt dann wie gewünscht, die erste Rate für den Kauf des Grundstücks auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände sei am Mittwoch eingegangen. Und: „Wir arbeiten gerne mit Joe zusammen.“ Nicht jeden Skeptiker wird das von einem baldigen Bau überzeugen.
Als neuer Präsident des Essener Eishockeyclubs ESC Moskitos arbeiten Sie gerade daran, enttäuschte Fans von einst zurückzugewinnen. Vertrauensbildende Maßnahmen scheinen auch in Oberhausen vonnöten.
Joachim Herden: Über mangelndes Vertrauen geht das in Teilen weit hinaus. Die Diskussion, die hier in den letzten Wochen geführt worden ist, finde ich unverantwortlich und geschäftsschädigend.
Können Sie die Zweifel überhaupt nicht nachvollziehen?
Herden: Bestimmt habe ich auch nicht alles richtig gemacht. Jeder macht Fehler. Aber ich kam hierher und wollte eine Skihalle bauen, und schon ging es los. Erst hieß es, der reicht niemals einen Antrag auf Baugenehmigung ein. Jetzt habe ich die Baugenehmigung, und da heißt es, der wird sie niemals bezahlen. Geht das jetzt bei jedem Schritt so weiter?
Skepsis kam vor allem auf, als sich herausstellte, dass Pertti Yliniemi nicht den Großteil der nötigen 85 Millionen Euro investiert. Diesen Eindruck hatten Sie zuvor aber stets vermittelt.
Herden: Pertti ist nach wie vor Partner und Gesellschafter, alles andere ist erlogen. Ich brauchte einen Unterstützer, der mich so weit hineinbringt. Natürlich hat Pertti sich finanziell beteiligt, sonst hätte ich das doch gar nicht geschafft.
Fakt ist, dass Sie derzeit keinen Hauptinvestor haben.
Herden: Wir waren in Verhandlungen mit einem großen Investor, dessen Angebot wir abgelehnt haben. Es gibt zwei oder drei weitere ernstzunehmende Fonds, die Interesse haben und kurzfristig eine Entscheidung treffen werden. Ich werde die Unterschrift nur dort leisten, wo ich wirklich will. Sobald ich weiß, mit wem ich die Skihalle baue, werde ich das auch kommunizieren.
Ihre Verhandlungsposition verbessert sich aber doch nicht.
Herden: Selbstverständlich. Wir haben jetzt ein bezahltes Grundstück und eine Baugenehmigung, außerdem den besten Standort Europas. Dieses Projekt kann man uns nicht mehr wegnehmen.
Wie ist jetzt Ihr Zeitplan?
Herden: Herbst 2012 soll die Eröffnung sein. Das heißt, wir werden etwa ein Jahr vorher mit dem Bau beginnen.
Warum dauert alles so viel länger als geplant?
Herden: Ich habe nun mal von Null angefangen. Mein Projekt kommt ohne große Berater und Unternehmen aus. Ich bin keine Allianz, ich bin die One-Man-Show, mit der ich gestartet bin. Da läuft nicht alles reibungslos, da gibt es schon mal Änderungen, auf die ich reagieren muss. Aber diese Eigeninitiative passt offenbar nicht in die Zeit.
Man befürchtet einfach, Sie könnten über eine dieser Hürden stolpern.
Herden: Trotzdem verstehe ich die Angriffe nicht. In Essen führe ich einen maroden Eishockeyclub und bekomme von überall aus der Stadt Unterstützung. Hier will ich Arbeitsplätze schaffen und bekomme von vielen Seiten nur Gegenwind. Selbst wenn ich scheitern sollte – vorher sollte das Umfeld doch darum bemüht sein, dass es klappt. Aber ich werde nicht scheitern.