Oberhausen. .

Es ist amtlich: Investor Joachim Herden hat am Mittwoch das Gelände des ehemaligen Elektro-Stahlwerks an der Osterfelder Straße für seine Winter-Erlebniswelt gekauft. Im Dezember soll der Bau der Skihalle und der weiteren Gebäude beginnen.

Es ist amtlich: Die Winter-Erlebniswelt soll tatsächlich auf dem Gelände des ehemaligen Elektro-Stahlwerks an der Osterfelder Straße realisiert werden. Drei Wochen war über das Großprojekt im Wert von rund 85 Millionen Euro spekuliert worden. Am Mittwoch hat Joachim Herden, Geschäftsführer der am Dienstag gegründeten Grand Alpin GmbH, das rund 65 000 Quadratmeter große Filetstück des Areals gekauft – und Interesse an mehr angemeldet: „Wir halten uns die Option auf weitere 100 000 Quadratmeter offen.“

Den Eigentümern des insgesamt 500 000 Quadratmeter großen Geländes sei das nur recht: „Wir wollen, dass das Areal möglichst als Ganzes wahrgenommen wird“, sagte Dereck Keys, Geschäftsführer von Euro Auctions (EA), nach der Vertragsunterzeichnung am Mittwoch.

Lauter Enttäuschungen

2006 hatte das nordirische Unternehmen das Gelände hinter dem Centro erstanden und dafür rund 37,5 Millionen Euro gezahlt. Jahrelang habe das Unternehmen versucht, Investoren zu finden: „Eine große Anzahl von Enttäuschungen“, resümiert Keys. Viel Geld und Zeit habe er in die Suche nach dem „richtigen Investor mit der richtigen Idee“ gesteckt. Die habe nun Herden: „Wir fühlen uns der Stadt und ihren Bürgern verpflichtet, hier etwas anzusiedeln, das Arbeitsplätze und weitere Touristen nach Oberhausen bringt“, so Basil O’Malley, EA-Finanzchef. Seit März habe er die Vorverhandlungen mit Herden geführt. „Dieses Gelände muss zum Leben erweckt werden.“

Herden und sein finnischer Hauptinvestor Pertti Yliniemi, Honorarkonsul der Deutschen Botschaft und Besitzer der Hotelkette „Lapland Hotels“, wollen das nun machen: Neben einer Skihalle sind ein Eisstadion, ein Sportgeschäft, ein Hotel mit einem Tagungszentrum, ein Wellness- und Kinderbereich sowie eine finnische Santa-Claus-Welt geplant. Rund 600 Arbeitsplätze sollen entstehen. „Eine Chance für Oberhausen und die Region, die von der Stadt auch als solche wahrgenommen wird“, so Herden.

In Verhandlungen

Herden rechnet damit, dass der Bau in den kommenden Monaten genehmigt werden wird. Im Dezember sollen dann die ersten Bagger anrollen. Was auf der eventuell hinzukommenden 100 000 Quadratmeter großen Fläche angesiedelt werden wird, dazu wollte er sich noch nicht äußern. „Ich stehe in Verhandlungen mit zwei Großunternehmen aus der deutschen Industrie“, sagte er lediglich.

Genauso wenig wollten die Vertragspartner zum Verkaufspreis sagen: Es sei um viel Geld gegangen, hieß es, aber beide Parteien seien zufrieden. Hauptinvestor Pertti Yliniemi blieb weiter im Verborgenen. Zwar hatte sich der Finne am Dienstag mit Oberbürgermeister Klaus Wehling zu einem „erfolgreichen“ Gespräch, so Herden, getroffen, öffentlich hat er sich aber noch nicht geäußert.