Oberhausen.
Im Oktober 2011 soll es in Oberhausen Schneefall geben - in einer Halle, die eine Winterwelt beherbergt mit unterschiedlich langen und unterschiedlich schwierigen Pisten. 85 Millionen sollen investiert werden.
Am heutigen Mittwoch wird im Bauordnungsamt eine Garde von Bauexperten die Köpfe zusammenstecken. Zu Gast werden nämlich der Architekt Ricardo Boksteen sowie drei der mittlerweile vier Gesellschafter der künftigen Grand Alpin GmbH & Co. KG sein, und sie bringen einen Teil jener Unterlagen mit, die ein Bauantrag erfordert.
Joachim Herden – Initiator der Skihallen-Idee auf dem alten Stahlwerksgelände – macht also Nägel mit Köpfen. Mancherorts war er in der Stadt, die traditionell misstrauisch gegenüber neuen Ideen ist, kritisch bis spöttisch beäugt worden: „Im Oktober 2011“, sagte er Dienstag, „wird es Schneefall geben. Dann eröffnen wir die Halle, dann ist mein Traum wahr geworden.“
Flocken aus Mülheim
Den Schneefall bezieht er natürlich auf die Halle, die eine Winterwelt beherbergt mit unterschiedlich langen und unterschiedlich schwierigen Pisten, gekrönt von einem blitzeblauen Himmel und weißen Schönwetterwölkchen, eingerahmt von erhabenen Alpenmassiven. Der Schnee übrigens kommt von einer Mülheimer Firma, die Illusion liefert ein Oberhausener Unternehmen.
„Oberhausen wird vielfach profitieren“, ist sich Franz-Josef Bangel (Bangel Industriebau) sicher. Bangel ist zusammen mit dem Bocholter Stahlbauer Helmut Giesers angehender Gesellschafter der in Gründung befindlichen Grand Alpin GmbH & Co. KG, und Giesers weiß: „Am Bau werden rund 700 Handwerker und Facharbeiter beschäftigt sein.“ Giesers, dessen Unternehmen für den Hallenkörper sorgt, fungiert als Generalunternehmer, was offenbar auch den beteiligten Banken (Stadtsparkasse Oberhausen, Nationalbank, mehrere Volksbanken) wichtig war. Immerhin: Die Investitionssumme beträgt 85 Millionen Euro – mehr ist in den vergangenen zehn Jahren in Oberhausen noch nicht für ein einziges Projekt verbaut worden.
Nicht mehr Bestandteil des Vorhabens ist das ursprünglich geplante Hotel. Dass die 85 Millionen dennoch stehen, hängt damit zusammen, dass das Grand Alpin-Angebot zusätzliche Attraktionen wie Kart-Bahn, Kletteranlage und dergleichen bekommt. Ein Vier-Sterne-Hotel wird nebenan errichtet, etwas später. „Tolle Anfragen“ solle es für die Flächen zwischen 87 Meter hohem Skiturm und der Osterfelder Straße geben, kündigt Herden an. Und allmählich muss man damit rechnen, dass den Worten Taten folgen.