Oberhausen. .
400 Meter lang soll die Skipiste werden, 600 Arbeitsplätze sollen entstehen und 1,4 Millionen Besucher werden erwartet: Der Investor der geplanten Skihalle am Centro hat große Pläne für sein „Grand Alpin Center“.
„Höher als der Gasometer darf es aber nicht sein“, soll OB Klaus Wehling gesagt haben, als ihm zum ersten Mal vom Projekt „Grand Alpin“ berichtet wurde.
Nein, den Gasometer wird der Skihallen-Komplex, den Joachim Herden bauen will, nicht überragen: Mit einer Höhe von 87 Metern soll sich die auf Stahlträgern liegende Winterlandschaft ab November 2011 in die Skyline unserer Stadt eingliedern.
Ein ehrgeiziges Projekt nannte Wehling das Vorhaben auf der Pressekonferenz. Bisher habe er sich nicht äußern wollen, weil „zuerst die Grundstücksfrage geklärt werden musste“. Seit Unterzeichnung des Kaufvertrags freue sich auch die Stadt, so der OB: vermutlich vor allem über die geplanten 600 Arbeitsplätze und die 1,4 Millionen Besucher, die Herden nach Oberhausen locken will.
Nicht allzu teuer
Auf sie wartet einiges mit Premierencharakter: Die 400 Meter lange Skipiste wird verschiedene Ebenen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden haben. Münden wird sie in einen Vorplatz, in den auch das Eisstadion eingelassen sein wird. Dort sollen nicht nur Familien ihrer Runden drehen, sondern auch die Profis: Zwar wird das Stadion mit rund 200 Sitzplätzen kein Austragungsort für Eishockeyspiele werden, „die Topmannschaften der Region könnten hier aber Lehrgänge durchführen“, so Herden. Partner dieses Bereichs soll sein ehemaliger Trainer, der Eishockey-Star Walter Köberle werden.
Allzu teuer wird der Spaß übrigens nicht sein: Eine Tageskarte für den kompletten Bereich soll 32 Euro kosten.
Das Vorgebäude mit dem gastronomischen Teil wird 8 000 qm einnehmen. Aber: „Weitere Unternehmen sind an einer Zusammenarbeit interssiert.“ Auch die Fläche unterhalb der Piste könne ins Nutzungskonzept einbezogen werden. Mit dem Bau des Komplexes soll ein internationaler Großkonzern beauftragt werden, der „Oberhausen nicht fremd ist“. Fest steht, dass mit dem hiesigen Mittelstand kooperiert werden wird.
„Wir setzen noch einen drauf“
Zum Vorbild, das betonte Herden immer wieder, hat sich der 36-Jährige die Skihalle in Neuss genommen: „Wir setzen dem aber noch einen drauf.“ Mit dem dortigen Angebot soll sein Projekt nicht kollidieren: „Im Ballungsraum Ruhrgebiet sind drei Indoor-Skigebiete nicht zu viel.“
Der Frage nach einem umweltverträglichen Energiekonzept begegnete Herden mit der EVO an seiner Seite: Sie will gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut Ideen erarbeiten, wie die Skihalle an das Fernwärmenetz angebunden und „aus Wärme Kälte erzeugt werden kann“, so Dr. Günter Zahn (EVO).
Rund vier Millionen Kilowattstunden soll der Komplex verbrauchen – das sei weniger als der Bedarf eines Freibads, so Herden. Was überrascht: Energiehungrig wird vor allem die Gastronomie sein. „Wenn die Skihalle einmal gekühlt und isoliert ist, dann reicht das aus. Das funktioniert wie ein guter Kühlschrank.“