Nach mancherorts kritisch bis zurückhaltend beäugter Ankündigung des Projekts Skihalle („Grand Alpin“) und der vor wenigen Wochen erfolgten Mitteilung, es ginge - mit weiteren Partnern - demnächst los, ist es ruhiger geworden.
Macht Initiator Joachim Herden Urlaub? Oder verlegt er sich als neuer Chef im Fitness-Center „cc sports“ am Eisenhammer auf neue Aktivitäten? Ein Gespräch.
Nichts Neues rund im die Skihalle?
Joachim Herden: Kann man so nicht sagen. Mit meinen neuen Partnern Franz-Josef Bangel und Helmut Giesers sind die erforderlichen Unterlagen im Technischen Rathaus vorgestellt und besprochen worden. Wir bereiten alles vor, verhandeln im Augenblick mit vielen großen deutschen Industriepartnern, die uns mit ihrer Kompetenz nach Eröffnung im Betrieb des Grand Alpin täglich begleiten werden.
Wie war das Echo bei den städtischen Bauleuten?
Herden: Die Damen und Herren schienen mir beeindruckt zu sein, zumal der Baugenehmigung praktisch nichts im Wege steht. Aber natürlich müssen auch wir unsere Hausaufgaben ordentlich abarbeiten.
Was heißt ‘praktisch nichts’?
Herden: Wir müssen am Brandschutzkonzept noch etwas nachbessern. Das ist bei solchen Projekten aber nicht unüblich, hat auch damit zu tun, dass sich auf diesem Gebiet ständig Änderungen ergeben. Wir werden aber auch in dieser Hinsicht auf dem letzten Stand der Technik sein.
So dass sich am vorgestellten Zeitplan nichts ändert?
Herden: Genau! Wir erwarten im November die Baugenehmigung, wollen dann anfangen und im Oktober nächsten Jahres eröffnen.
Das ist für ein 85 Millionen-Projekt ein sportliches Ziel. Was gibt den Mut zu der zügigen Terminierung?
Herden: Aus den Erfahrungen mit Bauprojekten verschiedener Skihallen in Europa wissen wir, dass der Zeitplan realistisch ist. Unser Partner Giesers Stahlbau kann uns den Zeitplan garantieren und mit dem gesamten Team für Grand Alpin sind wir gut aufgestellt.
Vom Bäcker bis Maler
Angekündigt worden ist die breite und bevorzugte Beteiligung heimischer Firmen. Kann man dazu schon exaktere – auch das Finanzvolumen betreffende – Aussagen machen?
Herden: Die Firma Bangel ist dabei jetzt schon einmal der erste Schritt. Es wird sich dann zusammen mit der Entwicklung des Grand Alpin immer mehr erweitern. Das fängt beim lokalen Bäcker an und endet vorerst beim Oberhausen Malerbetrieb Wolff. Fast alle Ausschreibungen laufen, und wenn nach Zahlen gefragt wird: Wir brauchen 6000 Tonnen Stahl, der Preis liegt derzeit bei rund 1400 Euro pro Tonne. Und den Stahl – das haben wir ja schon angekündigt – kaufen wir bei Oberhausener Händlern.
Mit wievielen Arbeitsplätzen rechnen Sie - in der Bauphase und später im laufenden Betrieb?
Herden: In der Bauphase werden mindestens 300 Leute ständig mit der Erstellung des Grand Alpin beschäftigt sein. Nach der Eröffnung im Oktober 2011 rechnen wir mit rund 400 Arbeitsplätzen.
Dazu kommt dann noch ein Hotel, und die Rede war auch von weiteren Aktivitäten zwischen Skihalle und Osterfelder Straße. Wie sieht’s damit aus?
Herden: Es sieht sehr gut aus. Bei dem Thema Hotel befinden wir uns in den Endverhandlungen mit einem Hotelbetreiber, und bei den anderen Projekten bestätigen sich unsere Visionen. Aber nun erst einmal ein Schritt nach dem anderen.
„Schnee von gestern“
Die Wirtschaftsförderung Oberhausen GmbH präsentiert alljährlich bei der größten Messe der Welt für Gewerbeimmobilien, der ExpoReal in München, den Standort Oberhausen und würde Grand Alpin gern mit ins Boot nehmen. Ihre Erfahrungen mit der WFO waren vor einigen Jahren nicht besonders gut. Werden Sie sich dennoch beteiligen?
Herden: Ja selbst verständlich, die ExpoReal ist eine wichtige Messe und natürlich werden wir da auch mit WFO zusammen arbeiten. Wenn ich das so sagen darf: Erfahrungen von gestern sind natürlich nützlich, aber manchmal auch Schnee von gestern.
Wie man hört, sind Sie dabei, im Gewerbegebiet Eisenhammer das Fitness-Center cc-sports, Kidsplanet und das dortige Restaurant zu übernehmen. Verzetteln Sie sich nicht?
Herden: Klares Nein. Wie ich schon immer gesagt habe, sehe ich meine Zukunft in Oberhausen. Mit dem Grand Alpin realisiert sich mein Kindheitstraum. Die CC Welt ist ein weiteres tolles Projekt in meiner neuen Heimatstadt Oberhausen. Für mich arbeitet dort ein professionelles Team unter der Leitung von Gabi Strehl. Wir freuen uns schon auf die Aufgabe, und auch dort werden in Oberhausen viele Arbeitsplätze erhalten bleiben und neu entstehen.
Das Fitness-Center war jahrelang auch ein Sponsorpartner von Rot-Weiß Oberhausen. Machen Sie da weiter?
Herden: Klares Ja! Erste Gespräche laufen, und das gilt auch für Grand Alpin. Wichtig für mich ist nur die Nachhaltigkeit, so dass es für RWO und uns eine Perspektive hat.