Oberhausen. .
Skihallen-Macher Joachim Herden ist bei den Moskitos eingestiegen – ein weiterer Baustein seiner Grand Alpin-Pläne: „Das Paket wächst“, sagt er im Interview über den Fortschritt des Wintersport-Projektes am Centro.
Seinen Kühlschrank hat er vor vier Monaten ausgestöpselt, sagt Joachim Herden und zuckt lachend mit den Schultern. Seit die Pläne für die Skihalle auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände konkret wurden, kommt er nur noch zum Schlafen nach Hause. Und wenn der Jung-Unternehmer gerade nicht in Sachen „Grand Alpin“ unterwegs ist, kümmert er sich vom Büro seines Fitness-Studios am Eisenhammer aus um weitere Projekte, die mit der geplanten Unterhaltungswelt am Centro aber oftmals in Verbindung stehen. Zuletzt übernahm Herden das Ruder beim von Insolvenz und sportlicher Talfahrt gebeutelten Essener Eishockeyclub Moskitos.
NRZ: Wie ist der aktuelle Stand in Sachen Skihalle?
Joachim Herden: Es läuft nach Plan. Wir hoffen, dass wir Ende November oder Anfang Dezember die Baugenehmigung bekommen – die Zusammenarbeit mit der Verwaltung ist bestens. Wenn alles gut geht, könnte im Dezember oder Januar der Grundstein gelegt werden.
Seit Anfang der Woche sind Sie auch noch Präsident der Essener Moskitos, deren Existenz Sie zudem für mindestens eine Saison sichern. Übernehmen Sie sich nicht?
Das schultere ich ja nicht allein, sondern mit Hilfe von Partnern – auch solcher, die an Grand Alpin beteiligt sind, zum Beispiel Helmut Giesers oder Franz-Josef Bangel. Gemeinsam haben wir die 140 000 Euro zusammengetragen, die fehlten, damit es für die Moskitos weitergeht.
Die „gesamte finanzielle und wirtschaftliche Problematik“ des Vereins könne man erst in ein paar Monaten überblicken, haben Sie gesagt.
Deshalb haben wir den alten Vorstand auch nicht entlastet. Das ist einiges an Schindluder getrieben worden. Ich hoffe aber, dass der Boden des Fasses jetzt erreicht ist.
Warum auch noch das Präsidentenamt?
Ich wollte nicht nur Geld reinschießen, sondern mitgestalten. Die Moskitos sind neben Duisburg und Herne einer der letzten verbliebenen Eishockeyvereine in der Gegend. Und es macht ja auch Spaß. Von der Fankultur her ist Eishockey klasse. Als ich mich vorgestellt habe, waren mehrere hundert Leute da. Der Sport hat eine hohe Wertschätzung, da muss jetzt nur seriös gearbeitet werden.
Holen Sie die Moskitos nächstes Jahr nach Oberhausen in die neue Eishalle?
Wir werden die Moskitos definitiv nicht nach Oberhausen umsiedeln. Wir haben hier auch nur 300 Plätze, das wäre wirtschaftlicher Selbstmord. Aber natürlich wird es eine Verbindung nach Oberhausen geben. Für ihr Fitnesstraining und die gesundheitliche Betreuung kommen die Spieler bereits her. Außerdem planen wir eine Kooperation mit einer Klinik.
In Oberhausen hört man das gern – der Essener Moskito-Fan aber vielleicht nicht.
Ich sehe die Moskitos als Ruhrgebietsverein mit Sitz in Essen. Vom Kirchturmdenken müssen wir wegkommen. Grand Alpin könnte als Trainingslager auch für andere Eishockeyvereine interessant sein. Wir werden dort 365 Tage im Jahr Eis haben. Das ist ein Riesenwettbewerbsvorteil und Grand Alpin ein Paket, das immer mehr wächst.
Eishockey ist Ihre Leidenschaft, Sie waren selbst Spieler. In der Stadt hofft man aber wohl auch, dass Sie sich für Rot-Weiß Oberhausen engagieren.
Wir haben versprochen, bei RWO Farbe zu bekennen, und dann machen wir das auch.