Oberhausen. Von Anfang an war die Linke Liste dagegen, dass das US-Unternehmen SMG die Stadthalle übernimmt. Nun freut sie sich über die Rats-Entscheidung.
Die Oberhausener Linkspartei freut sich darüber, dass die Stadthalle nach dem Patt im Rat weiter von der Kommune betrieben wird – und nicht von dem erfahrenen Köpi-Arena-Betreiber SMG Entertainment. Die fünfköpfige Linken-Ratsfraktion hatte von Anfang an eine Privatisierung der Oberhausener Luise-Albertz-Halle abgelehnt.
Auch das neue Vertragsangebot von SMG habe keine entscheidenden Verbesserungen erzielt – die Regelungen wären nach Ansicht der Linken zu Lasten der Stadt gegangen. „Dem privaten Betreiber wäre durch einen städtischen Zuschuss ein hoher Gewinn zugesichert worden, während die Stadt die Preis- und Programmgestaltung der Halle komplett hätte aufgeben müssen, was von vielen Seiten im Vorfeld für viel Kritik gesorgt hatte“, sagte Linken-Ratsherr Martin Goeke nach der Entscheidung des Rates in einer außerordentlichen Sitzung am 9. Oktober.
Patt nach geheimer Wahl
Nach geheimer Wahl ging die Abstimmung über den von „SMG Entertainment“ angebotenen Betreibervertrag für die Veranstaltungshalle mit 27 zu 27 Stimmen aus – das Patt bedeutet nach der NRW-Gemeindeordnung die endgültige Ablehnung. „Die Stadthalle ist Bestandteil kommunaler Infrastruktur und gehört somit in städtische Hände. Der kommunale Zuschuss zum Betrieb der Halle darf nicht zur Gewinnerwirtschaftung eines privaten Unternehmens fließen!“
So berichteten wir über die Oberhausener Stadthalle
18. November 2014: Die Oberhausener Stadthalle zukunftsfähig machen
7. Februar 2017: Zwei neue Geschäftsführer für die Luise-Albertz-Halle Oberhausen
2. Dezember 2017: Oberhausener Stadthalle bietet bald Kantine für alle an
11. September 2018: Oberhausener Köpi-Arena an der Luise-Albertz-Halle interessiert
18. Oktober 2018: Zwei Jungunternehmer greifen nach der Stadthalle Oberhausen
16. Februar 2018: Die Stadthalle steigert ihren Umsatz deutlich
20. Februar 2019: Großes US-Unternehmen übernimmt Oberhausener Stadthalle
22. Februar 2019: Arena freut sich auf Betrieb der Oberhausener Stadthalle
19. Juli 2019: Rätselraten um die Oberhausener Stadthalle
24. Juli 2019: Köpi-Arena-Chef will um die Oberhausener Stadthalle kämpfen
1. August 2019: Oberhausener Jung-Gastronomen lieben den Stadthallen-Service
9. Oktober 2019: Arena-Betreiber darf Oberhausener Stadthalle nicht führen
12. Oktober 2019: Kommentar: Stadt verpasst Chance für Erfolg der Oberhausener Stadthalle
Die Linken kritisieren, dass sich die Stadtverwaltung in den vergangenen Monaten nur auf eine Vergabe an das US-Unternehmen SMG konzentriert habe. Die positive wirtschaftliche Entwicklung der Stadthalle durch ehrenamtlich tätige Geschäftsführer in den vergangenen Jahren seit 2012 sei klein geredet worden. „Wir sind davon überzeugt, dass nun ein erfahrener hauptamtlicher Geschäftsführer mit einem engagierten Team diese Entwicklung im Interesse der Stadtgesellschaft verstetigen kann.“
Hauptamtlicher Geschäftsführer für Stadthalle gesucht
Ähnlich wie die SPD fordern die Linken die Stadtspitze auf, schnellstmöglich die Bedingungen für einen hauptamtlichen Geschäftsführer zu schaffen, um ein inhaltliches Konzept für eine Neuausrichtung des Veranstaltungsbetriebs zu erarbeiten. Auch über eine Modernisierung müsse nachgedacht werden.
„Wir wünschen uns eine moderne Stadthalle mit einem interessanten Veranstaltungsmix und attraktiver Preisstruktur, damit die Luise-Albertz-Halle wieder zur ‚Guten Stube‘ Oberhausens wird, die sie einmal war“, meint Goeke.