Oberhausen. Im Dezember wird der Aufsichtsrat Modelle zur Zukunft des Gastronomie- und Veranstaltungsbereichs diskutieren – darunter auch die Komplettverpachtung. Aber auch eine Trennung von Gastro- und Veranstaltungsbereich ist denkbar. Ein Überblick.

„Prächtig amüsiert“ habe er sich, und es sei „ein sehr schöner Abend“ gewesen, erinnert sich Hartmut „Hardy“ Schmidt an die Prinzenkürung vom Samstag, an den ersten großen Karnevalsauftritt der Session in „seiner“ Halle. Hardy Schmidt ist nicht nur Geschäftsführer der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM), sondern seit knapp drei Jahren auch der Luise-Albertz-Halle GmbH – „unentgeltlich und als Schenkungspaket meinerseits“, wie er lächelnd betont.

Immerhin: „Die Halle stand damals unmittelbar vor der Insolvenz,“ weiß Schmidt, was er sich seinerzeit aufgeladen hat. Das hat sich geändert, verrät er kurz vor der Aufsichtsratssitzung am 2. Dezember. Der „Verrat“ ist relativ, sind die Zahlen doch auch im städtischen Beteiligungsbericht dokumentiert. Im Jahr 2012 machte die LAH GmbH, die eine hundertprozentige Tochter der Stadt ist, einen Gewinn von 20.000 Euro, 2013 war der Gewinn auf 42.000 Euro gestiegen. „Für das laufende Jahr erhoffe ich 60.000 Euro“, blickt Schmidt auf das Jahresende.

Hundertprozentige Stadttochter

Das sind keine Riesensummen, vor allem nicht angesichts des Umstandes, dass die Stadt jährlich mehr als 1,1 Millionen Euro der stetig auflaufenden Verluste übernimmt, aber auch das „Kleingeld“ markiert den Wandel. Und der Wegfall des Geschäftsführer-Gehaltes (93.000 Euro) spielt da auch eine Rolle.

Aus der Luise-Albertz-Halle ist zu Marketing-Zwecken die „Congress Centrum Luise Albertz Oberhausen GmbH“ geworden, Fassaden und Schriftzüge wurden und werden noch verändert, und nun sollen konzeptionelle Änderungen die kosmetischen Operationen sinnvoll machen. „Ich bin gespannt“, so Schmidt zur NRZ, „wie sich der Aufsichtsrat dazu stellt.“

Gastronomie und Veranstaltungen weiterhin getrennt

Das Gremium unter Vorsitz von Ratsfrau Sonja Bongers (SPD) bekommt drei Alternativen präsentiert: Die Bereiche Gastronomie und Veranstaltungen werden weiterhin getrennt geführt – Gastronomie verpachtet (Ende 2015 läuft der Imhoff-Vertrag aus), Veranstaltungen in GmbH-Regie; die Bereiche Gastro und Events werden gemeinsam an einen Generalpächter gegeben; beide Bereiche werden von der GmbH geführt. Welche Lösung favorisiert Schmidt? Der hält es da mit Schiller: „Ich hab’ hier bloß ein Amt und keine Meinung“, sagt aber doch: „Monetär betrachtet, wäre die komplette Verpachtung am günstigsten, aber diese Halle ist eben keine x-beliebige Stätte, sondern die gute Stube der Stadt.“

Die Schmidt nicht nur mit den kosmetischen Änderungen aufpäppeln will, sondern auch mit verbesserter Technik, vor allem aber mit neuen Vertragsinhalten fit für die Zukunft machen will: „In künftige Pachtverträge – mit wem auch immer – müssen bestimmte Qualitätsstandards aufgenommen werden. Die fehlten in allen Vertragswerken zuvor, darum kam es auch immer wieder mal zu negativen Ausreißern. Ohne solche klar formulierten Standards können wir uns nicht in dem schwierigen Markt behaupten.“

Wobei es an Interessenten für eine Komplett- oder Teilübernahme der Halle nicht fehlen soll. Schmidt: „Da scharren manche mit den Hufen.“