oberhausen. . 2017 lag der Umsatz bei 650 000 Euro. Das ist ein Plus von 30 Prozent. Die Auslastung des großen Saals könnte dennoch besser sein.

Die Oberhausener Stadthalle hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Umsatz gemacht als im Vorjahr. Lag der Betrag 2016 noch bei rund 500 000 Euro, freuen sich die neuen Betreiber rund ein Jahr nach ihrem Amtsantritt über ein Plus von 30 Prozent, in Summe: 650 000 Euro. Die Stadt muss der Halle aber immer noch unter die Arme greifen: 1,2 Millionen Euro beträgt der jährliche Zuschuss derzeit.

Rücktritt nach AfD-Parteitag

„Langfristig soll dieser Zuschuss aber deutlich sinken“, sagt Klaus Lerch optimistisch. Er und sein Kollege Detlef Sprenger haben das Amt des Hallen-Geschäftsführers vom damaligen Leiter Hartmut Schmidt übernommen. Der Chef der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) war nach dem viel und hitzig diskutierten Landesparteitag der AfD in Oberhausens „guter Stube“ zurückgetreten. So wie Schmidt führt auch das neue Team die Geschäfte nebenamtlich. Lerch ist hauptamtlich Geschäftsführer des Technologiezentrums (TZU), Sprenger ist kaufmännischer Leiter der Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung (OWT).

Ein Grund für die Umsatz-Steigerung: „Wir sind wieder auf dem Schirm“, sagt Klaus Lerch. Sie hätten vermehrt auf sich aufmerksam gemacht, Veranstalter angeschrieben, „Klinken geputzt“, wie man sagt. So haben es die neuen Geschäftsführer im vergangenen Jahr auf insgesamt 360 Veranstaltungen an 200 Tagen gebracht. Darunter allerdings weniger Großereignisse in dem rund 1500 Menschen fassenden Hauptsaal, sondern größtenteils Sitzungen, kleine Konferenzen oder auch Vereinsversammlungen in den Nebensälen.

Nur 25 Mal war der große Saal 2017 gebucht

Das neue Team der Luise-Albertz-Halle startet mit einer neuen Strategie ins Jahr 2018. Von links: Sandy Gorny, Sam Terbeck, Detlef Spenger, Klaus Lerch.
Das neue Team der Luise-Albertz-Halle startet mit einer neuen Strategie ins Jahr 2018. Von links: Sandy Gorny, Sam Terbeck, Detlef Spenger, Klaus Lerch.

Bei den großen Veranstaltungen – Konzerte, Comedy, große Kongresse – gebe es tatsächlich Nachholbedarf, sagt Detlef Sprenger. Nur 25 Mal war der große Saal 2017 gebucht. Um die Auslastung zu steigern, will die Geschäftsführung den angefangenen Weg nun weitergehen. Unter anderem wurde ein neuer Imagefilm produziert, ein Facebook-Auftritt ist in der Mache, neue Info-Broschüren sind bereits gedruckt. „Auf den alten Flyern stand noch die Postleitzahl 4200“, sagt Sprenger amüsiert. Mit Oberhausener Hotels haben er und Lerch im Januar bei der Fachmesse für Eventindustrie für den Standort Oberhausen geworben.

Einen Schub erhoffen sich Klaus Lerch und Detlef Sprenger auch von der neuen Gastronomie, die am gestrigen Donnerstag eröffnet hat. Hier wird es unter anderem auch einen Mittagstisch geben, der in der Mittagspause Rathaus-Mitarbeiter anlocken soll. Das wiederum dürfte beim Netzwerken helfen. „Ohne dem geht es nicht“, sagt Klaus Lerch. Kern seiner Aufgaben sei es schließlich, die Stadthalle wieder nach vorne zu bringen. „Und da sind alle Oberhausener offen und aufgeschlossen.“

So führe er etwa auch Gespräche mit den Machern des Ebertbades und der Arena. Künstler-Anfragen, sollte das Ebertbad ausgebucht sein und die Arena zu groß, sollen an die Stadthalle geleitet werden. Über seine persönliche Motivation sagt Lerch: „Es ist schön, an der Stellschraube zu drehen und Dinge nach vorne zu bringen.“

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Einige Termine für den großen Saal stehen bereits fest. Im März und im Juni finden große medizinische Symposien statt. Am 24. März steigt die Special Tribute Night AC/DC und Guns N’ Roses, am 7. April kommt Comedian Kaya Yanar. Am 1. und 2. September lockt das Festival Phantastika Fans der Fantasy-Szene aus ganz Deutschland, am 20. Oktober steigt die Rock ‘n’ Roll und Rockabilly Night, am 3. November spielt die Band Floydbox.

Nach den Konzerten können die Besucher auf 17 neuen Monitoren ablesen, mit welchem Bus sie nach Hause kommen. Die Bildschirme wurden neu installiert, als Sponsor hat TZU-Geschäftsführer Klaus Lerch den dort ansässigen High-Tech-Anbieter BenQ ins Boot geholt.