oberhausen. . 17 Jahre lang hat der bekannte Essener Gastronom Imhoff die Bewirtung der Luise-Albertz-Halle geleitet. Jetzt erfolgte das Aus.

Hans-Hubert Imhoff gibt nach 17 Jahren die Bewirtschaftung der Luise-Albertz-Halle auf. Nachfolger des bekannten Essener Gastronomen sind bereits gefunden: Sandy Charly Gorny und Sam David Terbeck werden die Gastronomie der Stadthalle übernehmen – mit neuen Ideen. Im Restaurant planen sie eine Casino-Küche, eine Art gehobener Kantine.

Hans-Hubert Imhoff zeigt sich bei seinem Abschied von der Stadthalle enttäuscht: Seinen Vertrag wollte Oberhausen nicht mehr verlängern. „Wir haben eine Reihe von Vorschlägen gemacht, wie wir die Stadthalle beleben können“, sagt Imhoff. Von diesem Konzept hätten sie die Stadt aber nicht überzeugen können.

Vater hat RWO bewirtschaftet

Imhoff wie Gorny und Terbeck hatten den Mitgliedern des Aufsichtsrates der Stadthalle ihre Konzepte erläutert. Das junge Team gewann. Koch Gorny versorgt schon jetzt in der Stadt unter dem Namen „Charlie’s Event-Catering“ das Technologie Zentrum Oberhausen (TZU), das Technische Rathaus und das Arbeitsamt.

Sam David Terbeck hat vom Vater die Bewirtschaftungsbetriebe Frank Terbeck („BFT-Gastro“) übernommen. Der Senior hat 20 Jahre die Gastronomie für Rot-Weiß Oberhausen (RWO) betrieben. Wie der Vater kennt der Sohn sich mit der Organisation von Großveranstaltungen aus.

Für die Bewirtschaftung der Stadthalle haben Gorny und Terbeck die Gesellschaft CCO-Event-Gastronomie gegründet, deren Geschäftsführer sie sind. Heißen wird die Gastronomie „Charlie’s Kantine“, um den Bezug zu den bereits bestehenden Küchen herzustellen. „Ab 1. Januar 2018 werden wir alle Veranstaltungen der Stadthalle bewirtschaften“, sagt Gorny. „Schon jetzt gibt es 180 Termine im nächsten Jahr – Karneval, Kleinkongresse bis hin zu großen Tagungen“, ergänzt Terbeck. Die Bewährungsprobe der Beiden dürfte der Bürgermeisterempfang am 23. Januar 2018 werden.

Casino-Küche mit freundlicher Dekoration

In der Casino-Küche mit qualitativ hochwertigem Mobiliar und freundlicher Dekoration wird es dann täglich drei Gerichte zur Auswahl geben, eines davon ohne Fleisch. Kostenpunkt: 3,90 bis 5,90 Euro. Eingeladen sind die 450 Mitarbeiter des Rathauses. Die verzichten im Moment schmerzlich auf einen Mittagstisch. Aber auch alle anderen Bürger dürfen sich hier an den Tisch setzen – von 11 bis 15 Uhr.

Gorny erklärt, dass sie neben Hausmannskost über saisonale Gerichte wie Grünkohl auch Festessen wie Gans anbieten. „Donnerstag ist immer Schnitzeltag, der wird überall sehr gut angenommen.“ Abends wird das Restaurant für Feiern vermietet. Bei besonderen Anlässen wie dem Bürgermeisterempfang bleibt die Kantine geschlossen. „Das bleibt aber eine Ausnahme“, verspricht Gorny.

>>>>>>>> Neue Strategie für die Stadthalle

Auch für die Stadthalle selbst wurde ein neues Konzept erarbeitet. Geschäftsführer der Halle sind derzeit Klaus Lerch, Chef des Technologiezentrums (TZU), und Detlef Sprenger, kaufmännischer Leiter der Wirtschafts- und Tourismusförderung (OWT).

Nach dem Konzept sollen künftig Tribute Bands auftreten. Mit drei bekannten Hoteliers der Stadt wird eine gemeinsame Strategie entwickelt, wie man die Stadthalle als Kongresszentrum bekannter macht. Die Firma Benq stattet das Kongresszentrum mit Monitoren aus. Aber auch eine neue Broschüre und Kontakte zu Messeveranstaltern sollen mehr Buchungen bringen.

2016 hatte die Stadt versucht, die Verantwortung für die Luise-Albertz-Halle als Tagungs- und Kongresszentrum abzugeben und so 400 000 Euro von 1,1 Millionen Euro Verlustausgleich im Jahr einzusparen. Da sich kein Betreiber finden ließ, hob der Rat den Beschluss am 21. November dieses Jahres wieder auf.