Oberhausen. Erstmals seit Eröffnung des Insolvenzverfahrens hat sich auf Anfrage der Redaktion der Aufsichtsrat des Katholischen Klinikums eingeschaltet.
Nach den Aufregungen rund um das Insolvenzverfahren des Katholischen Klinikums KKO bittet der Aufsichtsrat des Unternehmens alle Patienten und überweisenden Ärzte um Geduld und Vertrauen. „Der Krankenhausbetrieb geht wie gewohnt weiter und ich hoffe, dass die Oberhausener uns die Treue halten“, sagt Wilhelm Hausmann, CDU-Parteichef und stellv. Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums KKO.
So berichteten wir über das Katholische Klinikum KKO
4. Mai 2013: https://www.waz.de/staedte/oberhausen/klinikum-stellt-sich-neu-auf-id7914665.html
14. Januar 2016: https://www.waz.de/staedte/oberhausen/nord/start-fuers-reha-zentrum-in-oberhausen-osterfeld-erst-2017-id11460466.html
7. März 2018: https://www.waz.de/staedte/oberhausen/katholisches-klinikum-oberhausen-baut-jobs-in-der-pflege-ab-id213643267.html
20. Oktober 2018: https://www.waz.de/staedte/oberhausen/mitarbeiter-kritisiert-speisen-in-altenheim-und-klinikum-id215608185.html
03. November 2018: https://www.waz.de/staedte/oberhausen/katholisches-klinikum-oberhausen-verspricht-besseres-essen-id215707251.html
12. Februar 2019: https://www.waz.de/staedte/oberhausen/kko-gibt-plaene-fuer-ein-reha-zentrum-in-osterfeld-auf-id216419001.html
13. Februar 2019: https://www.waz.de/staedte/oberhausen/aus-fuer-reha-zentrum-spd-kritisiert-katholisches-klinikum-id216432775.html
15. Februar 2019: https://www.waz.de/staedte/oberhausen/in-osterfeld-gibt-es-ab-maerz-keine-chirurgie-mehr-id216451901.html
19. Februar 2019: https://www.waz.de/staedte/oberhausen/oberhausener-politiker-veraergert-ueber-krankenhaus-chefs-id216473167.html
22. Februar 2019: https://www.waz.de/staedte/oberhausen/kko-will-osterfelder-traditionskrankenhaus-erhalten-id216495997.html
9. Juli 2019: https://www.waz.de/wirtschaft/oberhausener-krankenhaus-kko-meldet-insolvenz-an-id226436967.html
9. Juli 2019: https://www.waz.de/staedte/oberhausen/katholisches-klinikum-kko-steckt-in-tiefer-finanzkrise-id226437471.html
10. Juli 2019: https://www.waz.de/staedte/oberhausen/klinikum-finanzkrise-erschreckt-mitarbeiter-und-politiker-id226446063.html
10. Juli 2019: https://www.waz.de/staedte/oberhausen/katholisches-klinikum-hat-den-krankenhaus-trend-verschlafen-id226444025.html
11. Juli 2019: https://www.waz.de/staedte/oberhausen/oberhausener-klinikmitarbeiter-befuerchten-harte-einschnitte-id226457507.html
12. Juli 2019: https://www.waz.de/staedte/oberhausen/katholisches-klinikum-zahlt-loehne-an-putzfrauen-verspaetet-id226468035.html
15. Juli 2019: https://www.waz.de/staedte/oberhausen/oberhausener-taxiunternehmen-von-kko-insolvenz-betroffen-id226478735.html
15. Juli 2019: https://www.waz.de/politik/jedes-zweite-krankenhaus-laut-bertelsmann-studie-ueberfluessig-id226488751.html
16. Juli 2019: https://www.waz.de/staedte/oberhausen/kko-aufsichtsrat-bittet-oberhausener-buerger-um-vertrauen-id226501375.html
20. Juli 2019: https://www.waz.de/staedte/oberhausen/klinik-pleite-spd-sieht-versorgung-in-osterfeld-gefaehrdet-id226530949.html
„Bei allem Ärger, den es etwa über die Essensqualität in den Kliniken gibt, halte ich die Oberhausener Krankenhauslandschaft, die vorwiegend aus kirchlichen und ideellen Trägern besteht, für ein wichtiges Wesensmerkmal unserer Stadt. Die Menschen haben von Geburt und schicksalhaften Krankheiten bis hin zu unserem Sterbehospiz eine enge Bindung zu Einrichtungen des KKO, die eben nicht aus knallharter Gewinnmaximierung betrieben werden. Das macht uns im immer härter werdenden Gesundheitsmarkt aber auch empfindlicher.“
Interne Fehler eingeräumt
Hausmann räumt ein, dass es auch „unweigerlich interne Fehler“ im Katholischen Klinikum gegeben hat. Das liege auch daran, dass die Krankenhäuser mit vielen komplexen Anforderungen überschüttet würden. Beispielsweise sei es durch die derzeitige Struktur der Krankenhausfinanzierung kaum möglich, „Gewinne anzusammeln, um Sicherheit für schlechte Phasen zu haben“. Zudem befinde sich das KKO seit Jahren in einer schwierigen Umstrukturierungsphase. „Es war klar, dass nicht mehr alle Leistungen an allen Standorten angeboten werden können. Eine solche Umstrukturierung kostet viel Geld und es braucht Zeit, bis die verlegten Abteilungen auskömmlich arbeiten.“
Um zu verhindern, dass spätestens im Herbst nach Darstellung externer Fachleute das KKO tatsächlich zahlungsunfähig wird, hat man bereits jetzt das „Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung“ angemeldet – nicht nur für das KKO mit drei Krankenhäusern, drei Altenheimen, vier Pflegediensten und drei Hospizen, sondern auch für drei Tochterfirmen Reha-Zentrum Oberhausen GmbH, Mundita Sterkrade GmbH und KKO Service GmbH.
Seit Jahren Kontrolleur des KKO
Wilhelm Hausmann, seit vielen Jahren einer der Kontrolleure im KKO-Aufsichtsrat, zeigt sich optimistisch, dass das KKO aus dem Verfahren gestärkt hervorgeht. „Dass der Antrag auf Eigenverwaltungsinsolvenz der KKO genehmigt wurde, zeigt, dass das Unternehmen genug Substanz zur Restrukturierung hat, um wieder auf die Füße zu kommen. Das Verfahren bietet die Chance, viele ungünstige Verträge und Strukturen nun schneller verändern zu können.“ Das heutige Insolvenzrecht sei nicht dazu da, Unternehmen zu zerschlagen, sondern den lebensfähigen Kern herauszuarbeiten und Arbeitsplätze zu erhalten.