Oberhausen. Nach der Fusion: Spekulationen über Schwerpunkte der drei Krankenhäuser. Geschäftsführer stimmt Mitarbeiter auf Wandel ein. Kündigungen nicht geplant.
Spekulationen, dass der Größere da den Kleineren schlucke, wollte man offenbar direkt begegnen: In der Sterkrader St. Bernardus-Kapelle und damit im Bezirk der Pfarrei St. Clemens fand am Freitagmorgen in kleinem Kreis die Andacht zur Fusion des kleinen St. Clemens Hospitals und der großen Katholischen Kliniken Oberhausen (KKO) statt. Ein Zusammenschluss auf Augenhöhe, das wurde betont, sei es, nach dem nun über die zukünftige Aufgabenverteilung innerhalb des neu gegründeten Katholischen Klinikums Oberhausen spekuliert wird.
Erwartet wird im Oberhausener Gesundheitswesen, dass das St.-Marien-Hospital in Osterfeld einen operativen Schwerpunkt innerhalb des neuen Klinikums bekommen wird, während am St. Josef in Alt-Oberhausen mit Neurologie und Psychiatrie der sogenannte „nicht-blutige Bereich“ ausgebaut werden könnte. Das St. Clemens-Hospital wiederum hat sich bisher als Grundversorger in Sterkrade bewährt.
Mit Versetzungen zu rechnen
Michael Boos, Geschäftsführer des neuen Klinikums, winkte am Freitag ab: Entscheidungen über Konzepte und Umverteilungen würden in der zweiten Jahreshälfte gefällt.
Ralf Ruhrmann, Aufsichtsratsvorsitzender am St. Clemens, kündigte hingegen an, dass einzelne Einrichtungen durchaus verlagert werden. „Uns fehlt in Sterkrade der Platz.“ Ruhrmann nannte als Beispiel das Reha-Zentrum in Sterkrade, dessen Anfahrtssituation schwierig sei. „Man muss überlegen, welche Leistungen es an anderen Standorten bringen kann“, stimmte Michael Boos zu.
Wegen der anstehenden Umstrukturierungen sei mit Versetzungen zu rechnen, sagte der Klinikums-Chef weiter. „Auf Bewegung müssen sich alle Mitarbeiter einstellen.“ Er stimmte sein 2200-köpfiges Team auf weitere Veränderungen und auch eine Arbeitsverdichtung ein: „Jede Einrichtung muss ihre Wirtschaftlichkeit unter Beweis stellen.“ Kündigungen seien zunächst nicht geplant, so Boos weiter. „Im Gegenteil, wir gehen davon aus, dass wir mit einem zunehmenden Angebotsausbau mehr Personal benötigen werden.“
Der KKO-Aufsichtsratsvorsitzende Wilhelm Hausmann ergänzte: „Wir haben der Diskussion, Oberhausen habe ein Krankenhaus zu viel, den Wind aus den Segeln genommen. Nicht um Schließung geht es, sondern darum, die Zusammenarbeit zu verbessern.“