Mülheim. .

Ilse Schwarzer hält sich auch im Ruhestand fit und fröhlich. Nicht etwa durch Sport oder Hobbys, sondern indem sie Kinder betreut. Denn die Mülheimerin ist eine „Lila Fee“. Als solche hilft sie alleinerziehenden Müttern und Vätern stundenweise bei der Betreuung ihrer Kleinen – ehrenamtlich.

Einmal in der Woche geht sie mit ihrem fünfjährigen Schützling Eis essen, auf den Spielplatz oder zum Reiten. Nun sucht sie weitere Feen, die sie dabei unterstützen.

Als Ilse Schwarzer 2010 in den Ruhestand ging, wusste sie gleich: „Ich möchte etwas Ehrenamtliches machen.“ 40 Jahre lang war sie bei der Stadt beschäftigt und musste als alleinerziehende Mutter eines Sohnes den Spagat zwischen Job und Kindererziehung schaffen. „Daher weiß ich, wie schwierig es ist, als Alleinerziehende Beruf und Familie zu vereinen.“ Denn häufig sind die Arbeitszeiten länger, als die Öffnungszeiten der Kindertagesstätten. „Unser Ziel ist es, Alleinerziehende zu stärken, damit diese ihren Beruf weiter ausüben können.“ Daher auch der Name: „Die Farbe Lila steht für Emanzipation – und eine Fee tut Gutes.“

Mut zum Ehrenamt

Ilse Schwarzer wandte sich ans Centrum für Bürgerschaftliches Engagement (CBE), stellte ihre Idee vor und nahm an einem Seminar für Senioren im Ehrenamt teil. Über den CBE kam auch der Kontakt zur Ev. Familienbildungsstätte und dem Diakonischen Werk (DW) zustande.

Die beiden Träger unterstützen die Lila Feen: „Als Servicestelle vermitteln wir Alleinerziehende und Ehrenamtliche“, erklärt Birgit Hirsch-Palepu, stellvertretende Geschäftsführerin des DW.

Karen Brinker, Fachbereichsleiterin „Familie leben“ der Ev. Familienberatungsstätte erklärt: „Alleinerziehende, die Hilfe suchen, aber auch Ehrenamtliche können sich ans Diakonische Werk oder die Familienbildungsstätte wenden, wir vermitteln die Kontakte an Ilse Schwarzer weiter, die die weitere Koordination übernimmt.“ Noch sind die Damen erst zu zweit, doch das soll sich bald ändern. Schwarzer appelliert daher an potenzielle Feen: „Bevor man alleine zu Hause sitzt, sollte man Mut fassen und es versuchen, schließlich entscheidet jeder selbst, wie viel Zeit er einbringen möchte.“ Und: „Dafür bringen die Kinder soviel Fröhlichkeit ins Leben.“