Mülheim. .
Als Andrea Hankeln ihren Dienst als Geschäftsführerin des Centrums für bürgerschaftliches Engagement antrat, formulierte sie ein klares Ziel: Jeder Mülheimer sollte etwas mit der Abkürzung „CBE“ anfangen können, das Kürzel ein Begriff werden. Trotz über 1000 Vermittlungen in zehn Jahren und rund 300 Ehrenamtliche, die aktuell über das CBE auf verschiedenste Weise aktiv sind, ist dieses Ziel noch nicht erreicht. Vielleicht setzte das Team auch deshalb Freitag anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Einrichtung vor allem auf breite Informationen.
An verschiedenen Stellen in der Stadt bauten Mitarbeitende des CBE Stände auf, um einen Einblick in ihre Arbeit zu geben. Und die vorgehaltenen Informationen machten vor allem einen Trend deutlich: Das klassische Ehrenamt, das mit einem Amt im Verein verbunden ist oder bei dem sich Menschen jahrelang als helfende Hand engagieren, wird zusehends von projektbezogener ehrenamtlicher Arbeit abgelöst. Dennoch, betont Andrea Hankeln, habe beides, die klassische wie die neuere Variante, eine Daseinsberechtigung: „Beides muss man ernst nehmen und unterstützen.“
Jugendliche als Kulturbotschafter
Zum Jubiläum standen jedoch vor allem die vom CBE selbst initiierten Projekte im Mittelpunkt. Wie die jugendlichen „Kulturbotschafter“, deren Ziel es ist, andere Jugendliche auf die kulturelle Vielfalt ihrer Stadt aufmerksam zu machen und dafür zu begeistern. Eine Fotoausstellung wurde in der Sparkasse am Berliner Platz eröffnet, sie ist noch 14 Tage zu sehen. In der Schmökerstube warteten „Ehrenamtliche Sprachvermittler“ und im Gymnasium Heißen präsentierte sich die „Generationenwerkstatt“. Bei der Barmer stellten sich „Ausbildungspaten“ vor, die Jugendlichen bei dem Weg in die Ausbildung unterstützen, und in der Sparda-Bank Mitarbeitende des „Ziel-Projekts“, das an allen drei Mülheimer Hauptschulen Ehrenamtliche und Jugendliche zusammenbringt.
Wie etwa Gisela Lentz und die 13-jährige Davina, die Freitag in der Bank zeigte, was sie kann und mit Pastellkreide Landschaften malte. Seit fünf Jahren leitet Gisela Lentz ehrenamtlich eine Malgruppe an der Bruchstraße. „Ich liebe Kinder, und es gibt keine größere Freude, als zu sehen, wie sie etwas dazulernen“, sagt die engagierte Frau.
Alle Projekte entsprechen den selbst gewählten Schwerpunkten des CBE, Bildung und Kultur, und dem von Andrea Hankeln formulierten Anspruch, „die Stadtgesellschaft selbst mitzuentwickeln“. Und das seit zehn Jahren.