Mülheim. .
240 Kunstwerke stehen in Mülheims öffentlichem Raum, 168 davon gehören der Stadt und 34 sind sehr gefährdet – weil sie aus Metall sind und das stetig im Kurs steigt. Nach dem Diebstahl und der teilweisen Zerstörung der Bronzestatue „Bogenschütze“ von Hermann Lickfeld (wir berichteten) diskutiert man aktuell im Kulturbetrieb über mögliche Schutzmaßnahmen. Dr. Gerhard Ribbrock, stellvertretender Museumsleiter, gab in der Bezirksvertretung (BV) 1 nun einen Zwischenstand.
Noch sei nichts entschieden, betonte Dr. Gerhard Ribbrock, einiges sei angedacht und wieder verworfen worden. Eine Überlegung etwa war, die Kunstwerke mit Computerchips auszustatten, die eine Ortung ermöglichen. Allerdings, sagt Ribbrock, sei das für Metallobjekte ungeeignet: Die Strahlen könnten die Hülle nicht durchdringen.
2000 Euro pro Projekt
Ein anderer Vorschlag war, Sicherungssysteme umzurüsten, die sonst an Kanaldeckeln angebracht werden und Alarm schlagen, wird der Deckel bewegt. Doch, so Ribbrock, „das kostet 2000 € pro Objekt. Und man muss das an Monitoren überwachen, sonst nutzt der Alarm nichts.“ Da stelle sich die Frage der Verhältnismäßigkeit. Seien solche Kosten pauschal gerechtfertigt, besonders, da nicht alle Kunstwerke gefährdet seien?
Kosten hat die nach dem Diebstahl des Bogenschützens veranlasste Sicherung besonders gefährdeter Kunstwerke bereits verursacht. Der „Zusammenbrechende“, der ebenfalls von Lickfeld geschaffen wurde und auf dem Ehrenfriedhof abseits steht, wurde mehrere Tage bewacht. Zudem wurde die „Flora“ aus dem Rosengarten der Freilichtbühne abtransportiert. Mit rund 800 € bezifferte Ribbrock die Kosten, die in keinem Etat eingeplant sind. Gleiches gibt für 1000 € Belohnung, die der Kulturbetrieb für Hinweise auf den Verbleib der Statue ausgesetzt hatte. Diese Summe wird auf SPD-Antrag nun die BV1 übernehmen.