Mülheim.. Der Mülheimer Bogenschütze ist wieder da. Ein Radfahrer entdeckte die gestohlene Bronzefigur am Samstag mitten im Wald. Arm und Gesicht des Kunstwerks fehlen jedoch. Nun soll geprüft werden, ob die Skulptur restauriert werden kann.
Die gestohlene Skulptur „Bogenschütze“ ist wieder da und wurde offensichtlich in letzter Minute vor der kompletten Zerstörung durch Metalldiebe gerettet. Das ist einem aufmerksamen Radfahrern zu verdanken, der die wertvolle Figur am Samstag auf dem Auberggelände mitten im Wald entdeckt hatte. Der halbe Kopf und der linke Arm der Skulptur aus der Werkstatt des Mülheimer Künstlers Hermann Lickfeld (1898-1941) fehlen jedoch.
Wie die Polizei berichtete, hatte ein 37-jähriger Radfahrer die lebensgroße Figur am Freitagabend auf einer Tour durch die Wälder gefunden und fotografiert. Er schickte der Polizei eine E-Mail und konnte die Beamten am nächsten Tag zum Fundort führen, der in der Nähe der Voßbeckstraße lag. Die Stadt hatte bei der Polizei Anzeige erstattet, nachdem die Figur am Dienstag von Unbekannten aus den Ruhranlagen abtransportiert worden war.
Gedanklich schon abgeschrieben
Die Polizei rief die Feuerwehr zur Hilfe, die mit einem Rüstfahrzeug und einer Seilwinde das 1,5 Tonnen schwere Kunstwerk einen Abhang hochziehen und auf einen Lkw verladen konnte. Die Figur wurde auf das Gelände der neuen Feuerwache gebracht.
Die Diebe hatten bereits mit dem Zerlegen der Bronzestatue begonnen – Arm und Gesicht der Statue wurden nicht gefunden. Dennoch ist man bei der Stadt über den Fund mehr als erleichtert: „Wir hatten den Bogenschützen gedanklich schon abgeschrieben,“ so Wiebels. Man gehe weiterhin von einem klassischen Metalldiebstahl aus, betonte der Stadtsprecher. Er schätzt, dass es den Dieben durch die Berichterstattung in den Medien, über Facebook und Twitter sehr schwer gemacht worden ist, den Bogenschützen als Kunstwerk anzubieten und nun versucht haben, ihn zu zerteilen.
Kunstexperten sollen Bogenschützen untersuchen
„So unglaublich, wie der Raub der schweren Bronzestatue aus den Ruhranlagen war, so unglaublich ist auch die Tatsache, dass aufmerksame Bürger sie gefunden haben. Wir hoffen, dass man die Figur wieder restaurieren kann“, sagt Volker Wiebels. Am Montag sollen Kunstexperten den Bogenschützen untersuchen.
Die Skulptur „Der Bogenschütze“, geschaffen 1936, hatte seit Ende des Zweiten Weltkriegs in der Nähe des Wasserbahnhofs gestanden und war dort zu einem „markanten Punkt“ in den Ruhranlagen geworden. Ein Spaziergänger hatte das Fehlen der Skulptur am Morgen des 4. Mai gemeldet. Die Polizei stellt nun Spuren am Fundort sicher und bittet Zeugen, sich zu melden: 0201/8290.