Mülheim. . Im Kloster Saarn in Mülheim haben Metalldiebe eine Gedenktafel gestohlen und versucht eine weitere zu demontieren. Nachdem erst kürzlich die Statue “Der Bogenschütze“ von Hermann Lickfeld geraubt wurde, werden Skulpturen nun in Sicherheit gebracht.
Kaum zu glauben: Erneut haben in der Nacht zum Donnerstag Metall-Diebe zugeschlagen. Ihr Tatort war diesmal das Kloster Saarn, wo sie eine Gedenktafel mitnahmen und bei einer weiteren mit der Demontage scheiterten.
Dabei hat sich in der Stadt die Empörung über den spektakulären Raub der Statue „Der Bogenschütze“ von Hermann Lickfeld noch nicht gelegt. „Es ist unvorstellbar, was hier passiert. Ohnmacht und Unverständnis empfinde ich“, sagt der Vorsitzende des Kulturausschusses, Friedel Lemke, im Gespräch mit der WAZ. Er vermutet organisierte Kriminalität dahinter, deren Drahtzieher über entsprechende Absatzkanäle verfügen.
Seit die Schrottpreise steigen, scheint in den Kommunen nichts mehr sicher zu sein. „So etwas hat es noch nie gegeben“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. Der Diebstahl in Saarn ist der fünfte Metallraub in jüngster Zeit. Besorgt fragt man sich im Rathaus: Was kommt noch (weg)?
Vier größere Skulpturen werden in Sicherheit gebracht
Doch ohnmächtig will die Stadt dem Treiben nicht zusehen: „Wir haben eine aktuelle Liste über die Kunst im öffentlichen Raum erstellt und werden nahezu 30 größere, besonders wertvolle Objekte jetzt verstärkt kontrollieren, auch mit Hilfe der Polizei“, heißt es. Vermehrt soll im Umfeld Streife gefahren werden, aber auch an eine Überwachung in Zivil ist gedacht. Darüber hinaus hat die Stadt ein Spezialunternehmen damit beauftragt, zunächst vier größere Skulpturen „abzuschmieden“. Sie werden in Sicherheit gebracht.
Es handelt sich dabei um größere Kunstwerke, die sich an Stellen befinden, die als kritisch bewertet werden. „Wir haben es mit einer hohen kriminellen Energie zu tun“, so Wiebels. Bei den anderen Objekten will die Stadt überlegen, wie sie weiter vorgeht. „Diese Sicherheitsvorkehrungen kosten uns ja auch wieder Geld, das wir nicht haben“, sagt der Stadtsprecher.
Bislang gibt es keine Hinweise auf den gestohlenen „Bogenschützen“. Es war, ist von der Museumschefin zu hören, eines der wenigen Kunstwerke, die bisher nicht beschädigt waren.