Mülheim. .

Viele Bürger haben Anteil am Schicksal des gestohlenen Bogenschützen genommen – und ein Hinweis eines aufmerksamen Mülheimers führte die Ermittler letztlich auf die Spur der mutmaßlichen Täter.

Zwei Männer (29, 33) aus Mülheim, teilte die Polizei gestern mit, stehen im Verdacht, mehrere Bronzefiguren im Stadtgebiet entwendet zu haben. Darunter nicht nur der „Bogenschütze“, sondern auch zwei bronzene Gänse, die bereits in der Nacht vom 29. auf den 30. April vom Pastor-Luhr-Platz in Saarn gestohlen worden waren.

Der Besitzer, der Saarner Bürgerverein, zeigte den Diebstahl damals an und brachte die dazugehörige Figur der „Gänseliesel“ in Sicherheit. Am 3. Mai wurde dann, wie berichtet, die Hermann-Lickfeld-Plastik „Bogenschütze“ aus dem Luisental gestohlen und von einem aufmerksamen Radler am 6. Mai stark zerstört im Auberg wieder gefunden.

Zum Einschmelzen zu schade

An die markanten Gänse konnte sich aber nun ein Bürger erinnern, der anlässlich einer Verkehrskontrolle am 11. Mai in der Stadt die damit betrauten Polizeibeamten ansprach: Die auffälligen Tierfiguren waren dem Mann schon Anfang Mai bei einem Schrotthändler im Hafengebiet in einem Schrott-Container aufgefallen. Der Schrotthändler hatte die schönen Figuren sogar noch: Sie waren ihm zum Einschmelzen zu schade gewesen. Durch Ermittlungen ergab sich anschließend ein Tatverdacht gegen die beiden Mülheimer, von denen der Ältere nachweislich die Gänsefiguren an den Händler verkauft hatte. Der Saarner Bürgerverein hat die Gänse inzwischen wieder zurückbekommen.

Kommissar spricht von Glücksfällen

Von Zufällen, ja Glücksfällen spricht in diesem Fall Jürgen Achterfeld, Leiter des ermittelnden Regionalkommissariates 64. „Der eine war, dass der Bürger sich beim Kontakt mit der Polizei an die Gänse erinnerte, der andere, dass die Figuren noch nicht eingeschmolzen worden waren.“

Den mutmaßlichen Tätern, da ist die Polizei sicher, sei es nur um den Materialwert, den Schrottwert gegangen. „Der Bogenschütze“, so Achterfeld, „sollte offenbar nie im Ganzen verkauft werden.“ Durch die große Anteilnahme in der Öffentlichkeit rund um den Diebstahl sei ein Verkauf schwierig geworden. „Wir hatten eine Vielzahl von Anrufern, die uns Hinweise geben wollten.“ Deshalb sei der Bogenschütze wohl letztlich auch im Wald gelandet. Das fehlende Gesicht und den Arm konnte die Polizei nicht mehr sicherstellen. Die beiden Verdächtigen verweigern die Aussagen. Die Polizei hat nun das Düsseldorfer Landeskriminalamt eingeschaltet, das die gesicherten Spuren auswerten soll. „Das LKA“, so Achterfeld, „wird ein Gutachten erstellen.“