Mülheim. .

Die fernere Zukunft des Flughafens Essen-Mülheim: Sie steht in den Sternen. Doch im Frühsommer 2011 wird er zum Freiluftkino umgerüstet. Schon ab 10. Juni bis zum 10. Juli sollen hier Abend für Abend Filme flimmern.

Die Verträge für das Großvorhaben sind eben unterschrieben. Organisiert wird die Open-Air-Reihe von „Cinema 2011“, die im Kulturhauptstadtjahr (da noch mit der Jahreszahl 2010 im Projektnamen) vor der Kulisse von Zollverein Filmabende veranstalteten. Dieses Mal wandert man ab zu drei anderen Schauplätzen, bespielt das Kurhaus im Grugapark (15.07. bis 28.08.), erklärt den Essener Messeparkplatz P1 zum Autokino (30.08. bis 11.09.) und eröffnet, wie jetzt verkündet wurde, die Freiluftsaison auf dem Airport oben an der Stadtgrenze.

Sitzreihen für maximal 500 Gäste

Dort hatte man augenscheinlich rechtzeitig den Finger gehoben. „Wir haben gesagt, dass wir es gerne machen würden“, so Reiner Eismann, Geschäftsführer der Flughafen Essen-Mülheim GmbH. Eismann gibt auch bereits einen Ausblick auf die Szenerie, die Kinofans viereinhalb Wochen lang allabendlich erwartet: Sitzreihen für maximal 500 Gäste werden auf einem Teil des Vorfeldes aufgestellt, zwischen JU 52 und Rotem Baron, mit Blick etwa in Richtung Osten. Gastronomiestände soll es auf dem Parkplatz vor dem Flughafengelände an der Brunshofstraße geben. Geplant ist ein Beginn ab 21 Uhr, wobei die Zuschauer erst nach Ende des täglichen Flugbetriebs den eigentlichen Airport betreten dürfen.

Zeitrahmen für Genehmigung war ausgesprochen eng

Diesen zu bespielen, sei überhaupt nur im hellsten Monat des Jahres möglich, betonen alle Beteiligten. Da die Sonne am Sommeranfang so spät untergeht, kann Open-Air-Kino nicht vor 22 Uhr starten. „Und um diese Zeit ist bei uns keine Flugbewegung mehr“, versichert Eismann. Was die Sicherheit angeht, trug man offensichtlich auch bei der Stadt Mülheim keine ernsthaften Bedenken. Inoffiziell wurde den Veranstaltern schon in der vergangenen Woche grünes Licht gegeben, so Stadtsprecher Volker Wiebels. Für die endgültige Genehmigung mussten noch einige Stellungnahmen eingeholt werden, hieß es bei der Stadt. Der Zeitrahmen war jedenfalls ausgesprochen eng.

Open-Air-Kino trotz verkorkstem Ruhrbania Beach Projekt

Als Hauptverantwortlicher für die „Cinema2011“-Reihe zeichnet Frank Jakob verantwortlich. Die erforderliche Kinotechnik stellt die Moviescreens GmbH zur Verfügung, eine Firma mit Sitz im niedersächsischen Damme. Sowohl Projektion als auch Sound sind digital, so dass auf dem Flughafen sogar 3D-Streifen laufen werden. Um das Filmprogramm kümmert sich, wie im Vorjahr auf Zollverein, das hiesige Cinemaxx, was bemerkenswert ist. Denn noch vor einem Monat hatte Geschäftsführer Meinolf Thies gegenüber dieser Zeitung kategorisch ausgeschlossen, auf Mülheimer Boden je wieder eine Open-Air-Veranstaltung durchzuführen. Schließlich war gerade erst, nach einem fast vierjährigen Rechtsstreit mit der Stadt, das verkorkste Projekt Ruhrbania Beach endgültig zu den Akten gelegt worden.

Buntes Programm auch mit flugaffinen Filmen

Nun ist der Kinounternehmer bereit, ein neues Kapitel aufzuschlagen und verspricht, zugkräftige Filme auf das Flughafengelände zu holen: „Wir werden uns zu 80 Prozent an den erfolgreichen Produktionen der letzten Monate orientieren“, stellt Thies in Aussicht. „Ganz klar, Filme wie ,Avatar’ muss man haben.“ Aber auch Open-Air-Klassiker möchte er an den insgesamt 31 Abenden zeigen, möglich sei auch der eine oder andere „flugaffine“ Film. „Aviator“ vielleicht? Man wird bald sehen, das Programm steht noch nicht ganz fest. Sicher ist nur: Die Vorstellungen starten auf dem Airport bei jedem Wetter.