Mülheim. Wenn es draußen dunkel wird, kommen Filmfreude auf ihre Kosten. 2011 wird es an mindestens zwei Schauplätzen Open-Air-Kino in Mülheim geben: Der Kulturbetrieb und erstmals auch das “Franky’s“ machen Programm. Andere schrecken vor dem Risiko zurück.

Im Frühsommer, wenn die Fußballfrauen zur WM antreten, werden in Mülheim gewiss einige Großleinwände hochgezogen. Die Betreiber des „Franky’s“ wollen ihre einfach stehen lassen und an frischer Luft Filme vorführen. Mal etwas Neues, denn ansonsten ist die Open-Air-Kino-Szene in Mülheim sehr überschaubar.

In den letzten Jahren gab es eigentlich nur die Filmabende im Rahmen des Ruhrsommers am Ringlokschuppen. Dabei bietet die Stadt „sicherlich schöne Örtlichkeiten, wo man Open-Air-Kino machen könnte“, räumt Cinemaxx-Geschäftsführer Meinolf Thies ein, der jedoch nicht einsteigen will. Vor allem wegen des katastrophalen Verlaufs seines Projektes „Ruhrbania Beach“ von 2007, das ihm eben noch eine letzte Gerichtskostenrechnung beschert habe. In Essen werden Thies und sein Team diesen Sommer Filme vor den Toren der Gruga zeigen. Hier in der Stadt unternimmt er nichts: „Bevor ich in Mülheim irgendetwas open-air-mäßiges mache, müsste ich wohl neu geboren werden.“

Umsonst und draußen

Was findet 2011 also statt? Auf jeden Fall Anfang August der erwähnte Klassiker auf der Drehscheibe im Müga-Park. Hierfür zeichnet seit dem Jahr 2000 Karin Braun vom Kulturbetrieb verantwortlich, in Zusammenarbeit mit der Firma „Filmriss“ aus Hagen, die Technik zur Verfügung stellt.

Jeweils drei Filme hat Karin Braun in den Vorjahren ausgewählt, die diesjährigen Titel mag sie noch nicht verraten, da die Vereinbarungen mit den Verleihern noch nicht spruchreif seien. Wie auch immer: Sollte der Ruhrsommer feucht-kühl daherkommen, bietet der Saal im Ringlokschuppen stets eine Ausweichmöglichkeit. Im Vorjahr gab es einen besonders gelungenen Abend, den mehr als 1000 Filmfans umsonst und draußen genossen. Der Eintritt bleibt auch 2011 frei.

„Bei Regen wird die Vorstellung verschoben."

Schon Mitte Juli, nach dem WM-Finale, soll es im 500 Gäste fassenden Biergarten des Franky’s Freiluftkino geben: „Es ist auf jeden Fall geplant“, bestätigt Geschäftsführer Richard Reichenbach, und zwar möchte man „schöne Kinofilme“ per Beamer auf die Großleinwand projizieren. Streifen sind dies dann nicht mehr, eher Scheiben, etwa in DVD-Größe. „Bei Regen wird die Vorstellung verschoben. Wir sind da sehr flexibel.“

Die Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST) befasst sich dagegen nicht mit möglichen Filmveranstaltungen. „Wir wollen dem Kulturbetrieb da nicht in die Quere kommen“, sagt MST-Sprecherin Heike Bläser-Metzger, „und wir haben, bei unserem gekürzten Budget, auch überhaupt kein Geld für so etwas. Open-Air-Kino ist eine technisch sehr aufwändige und wetterabhängige, also eine riskante Geschichte.“

Auch in der Freilichtbühne an der Dimbeck, idyllischer Lichtspielort früherer Jahre, wird es kein Open-Air-Kino geben. „Wir würden das gerne wieder machen“, erklärt Petra Becker, Sekretärin des Fördervereins. Das Problem seien die späten Anfangszeiten nach Sonnenuntergang. „Um uns herum wohnen viele ältere Herrschaften, und wenn es um 22 Uhr dunkel wird, möchten unsere Nachbarn schlafen gehen.“

Ferienzeit ist Filmzeit - Terminvorschau


Open-Air-Kino im Rahmen des diesjährigen Ruhrsommers läuft am 3. bis 5. August 2011 (Mittwoch bis Freitag) auf der Drehscheibe am Ringlokschuppen. Das „Franky’s“ im Wasserbahnhof plant, Filme an verschiedenen Terminen zwischen Mitte Juli und Anfang September zu zeigen.