Noch ein Nachspiel zum Ruhrbania-Beach: Die MBI hinterfragte vermeintliche Verfahrens-Pannen. Die Stadt sieht ihrerseits keine Versäumnisse.
Einen verregneten Sommer lang war der Ruhrbania-Beach Partyort. Das war 2007. Das Nachspiel währt viel länger, beschäftigte Rechtsabteilungen und Dienstag auch den Planungsausschuss. Die Aufarbeitung der Geschehnisse dort hatte die MBI angestrebt.
Beach- (und Kino)-Betreiber Meinolf Thies hatte Zäune, Strandbuden und Möbel buchstäblich in 850 Tonnen aufgeschütteten Sand neben der Stadthalle gesetzt – allerdings ins Müga-Hochwassergebiet der Ruhr. Die Bezirksregierung ging gegen Betrieb und Einbauten vor, die Stadt konnte kurzfristig vermitteln, Thies, der seinen Mietvertrag mit der MST geschlossen hatte, gab schließlich auf und verlangt Schadenersatz. Auf 173 568 € hat er er seine Kosten aufgelistet. Die Stadt rechnete gegen, ließ den Sand abkarren und verlangte dafür ihrerseits 20 000 € von Thies. Begründung: das Mietgelände sei nicht ordnungsgemäß verlassen worden.
Beim Sand holte sich die Stadt vor Gericht Mitte Januar eine Abfuhr. Thies muss das Geld nicht erstatten. Allerdings meinten die Duisburger Richter auch, dass der Unternehmer seine Kosten zu hoch angesetzt habe. Bis zum Zeitpunkt, als die Hochwasserprobleme offenkundig wurden, seien erst 14 640 € angefallen, die geltend gemacht werden könnten. Die Summe muss die MST zahlen. „Die Geschichte zeugt von einer Portion Pech, aber auch von peinlichen Fehlern”, findet MBI-Fraktionssprecher Lothar Reinhard. Die Verantwortlichkeit und mögliche Versäumnisse bei der Vetragsunterzeichnung wollte er geklärt haben. Im Ausschuss zählte Planungsdezernetin Helga Sander Daten für Ortstermine, Entscheidungen und Abstimmungen mit der Bezirksregierung auf und machte deutlich: „Seitens der Stadt gibt es keine Versäumnisse.” Dass die MST als Vertragspartner diente, ist für sie naheliegend. Sie ist Nachfolgegesellschaft der Müga.