Mülheim. . Die Handelsgeschichte von Eppinghofen ist ein spannendes Feld für die engagierten Bürger um WAZ-Kolumnistin Inge Merz. Ab Mai wollen sie Exponate zum örtlichen Geschäftsleben ausstellen - und freuen sich über Hilfe aus der Bevölkerung.
Die rege Runde älterer Eppinghofer Bürger um WAZ-Kolumnistin Inge Merz bekommt eine eigene Ausstellung. Im Haus der Wirtschaft sollen ab Mai Exponate rund um das örtliche Geschäftstreiben in Eppinghofen der vergangenen Jahrzehnte präsentiert werden. Es werden noch Ausstellungsstücke gesucht.
Inge Merz, heute 56 Jahre alt, hatte 2006 die Idee, alte Dönekes aus Eppinghofen, wo sie selbst aufgewachsen ist, zu sammeln. In einer WAZ-Serie stellte sie schließlich in sechs Folgen die alte Eppinghofer Geschäftswelt vor; die Resonanz war überwältigend. Einmal pro Jahr kommen nun Alt-Eppinghofer zum Jahrestreffen zusammen, bringen Bilder mit oder Erinnerungen zu Papier. Der Einladung zum letzten Treffen Anfang März folgten rund 80 Bürger.
Graviermaschine, Urkunde und Kassenbücher
Jetzt plant die Wirtschaftsförderung M&B eine Ausstellung im Gründer- und Unternehmermuseum im Haus der Wirtschaft mit Dinge, die von der Einzelhandelshistorie im Stadtteil zeugen. Daniela Städter trägt dort zurzeit Ausstellungsstücke zusammen. Bilder zeigen die alten Läden, aus einem Nachlass liegen alte Kassenbücher vor, die WAZ-Berichte von Inge Merz werden zu lesen sein.
Vor zwei Tagen reichte Metzgermeister Jürgen Terjung, der bis 1997 am Rande des Dichterviertels das 1905 von seinem Großvater eröffnete Fachgeschäft betrieb, eine Urkunde ein. Sie attestiert ihm, seinerzeit die beste Mülheimer Mehlpiepe produziert zu haben. Von Ingrid Peter stammt eine Graviermaschine, mit der „Schreibwaren Karpenstein“ (bis 1983) Schreibstifte mit einem Namenszug versah.
Daniela Städter würde sich über weitere Ausstellungsstücke freuen – vielleicht tauchten ja noch alte Produkte aus den Kurzwaren- oder Spielzeugläden auf, oder etwas aus den zahlreichen Lebensmittelläden, die es einst in Eppinghofen gab. Alt-Eppinghoferin Inge Merz jedenfalls freut sich schon auf die Schau, die von Mai bis Ende September laufen soll: „Ich finde es gut, dass im Gründer- und Unternehmermuseum nun auch Kleinunternehmer gewürdigt werden.“ Auch sie hätten teils unter sehr schweren Bedingungen etwas aufgebaut.