Mülheim. . Während es draußen kalt und nass war, ging es drinnen heiß her: Die 140 Jecken von KG Blau Weiß und der Kolpingsfamilie Broich-Speldorf trafen sich im Gemeindesaal von Herz Jesu zur Gemeinschaftssitzung. Die Lachmuskeln hatten ordentlich was zu tun.
Warum feiert man Karneval eigentlich im Winter und nicht im Sommer? Eine Antwort lieferte der Samstagabend. Draußen war es scheußlich. Kalt und nass. Doch drinnen, im Broicher Gemeindesaal von Herz Jesu, ging zumindest mental die Sonne auf. Die Gemeinschaftssitzung, die die KG Blau Weiß und die Kolpingsfamilie Broich-Speldorf mit 140 Jecken feierten, machte es möglich.
Noch bevor das Bühnenprogramm seinen Lauf nahm, stimmte Klaus Dabringhaus mit seinem orchestralen Allround-Keyboard die Narren auf einen familiären und fröhlichen Abend ein, bei dem keine eingekauften Karnevalsstars, sondern die närrischen Eigengewächse aus der Kolpingsfamilie und der blau-weißen Karnevalsfamilie ihren großen Auftritt haben sollten.
Tanzmariechen sorgt mit Akrobatik für Stimmung
Unter den Kostümierten fiel vor allem der Rot-Kreuz-Mann Christian Krebber, ins Auge, der sich als kaiserlicher Polizist mit Pickelhaube einen schönen Abend machen konnte, weil er ausnahmsweise mal nicht dienstlich im Saal saß. Aber auch als Wachtmeister auf Zeit musste er nicht ins närrische Geschehen eingreifen. Denn gleich zum Auftakt machte Kolpingsbruder und Sitzungspräsident Heino Passmann deutlich: „Mit guten Manieren wollen wir heute den Karneval zelebrieren.“
Natürlich kam bei allen guten Manieren auch der Spaß an der Freud nicht zu kurz. Der kam nicht nur mit Blick auf den blau-weißen Tanznachwuchs auf, der erst mit dem klassischen Garde- und Mariechentanz und später am Abend mit einem flotten Schleiertanz aus 1001 Nacht das jecke Publikum begeisterte. Schon erstaunlich, wie Tanzmariechen Michelle Jakobs mit zum Teil akrobatischen Tanzeinlagen über die Bühne wirbelte und dabei keine Sekunde ihr Lächeln verlor. Für soviel Einsatz im Dienste der Vitaminzufuhr für die Seele gab es für Michelle und die anderen Aktiven auf der Bühne nicht nur viel Applaus, sondern auch Vitamine in Form einer Flasche mit Apfelsaft, den die Kolpingjugend frisch gepresst hatte.
"Fröhliches Früchten" Yannik
Als ein im besten Sinne fröhliches Früchtchen erwies sich auch Kinderprinz Yannik, der nach dem Sessionslied der Kindertollitäten Kapellmeister Dabringhaus fragte: „Kannst du uns noch ein Schunkellied spielen?“ und das große Prinzenpaar zur gemeinsamen Schunkelrunde aus dem Saal auf die Bühne zurückholte und damit die Jecken in Stimmung und in Bewegung brachte.
Dafür, dass an diesem Karnevalsabend auch die Lachmuskeln in Bewegung kamen, sorgte die Kolpingsschwester Adelgunde Hüring, die als Apothekersfrau in die Bütt stieg. Dort berichtete sie unter anderem über einen dreisten Kunden, der sich in ihrer Apotheke gegen Vorlage eines Fotos seiner Schwiegermutter rezeptfrei mit Arsen eindecken wollte.