Mülheim. Neue Pavillons wurden an Mülheims Hölterschule und Karl-Ziegler-Schule aufgestellt. Doch die sollen nicht bleiben - was langfristig geplant ist.
„Wir platzen aus allen Nähten“, erzählt Anke Hötzel, Vorsitzende der Schulpflegschaft der Hölterschule. Seit mehreren Jahren ringt die Grundschule in Holthausen mit einer steigenden Nachfrage an Schulplätzen, die sie nicht decken kann. Um diesem Platzmangel entgegenzuwirken, wurde nun eine Pavillonanlage auf dem Schulgelände errichtet. Ähnliche Maßnahmen wurden auch für die Karl-Ziegler-Schule ergriffen, wenngleich diese Lösung nicht ganz unumstritten ist.
„Aktuell haben wir über 406 Schüler und 16 Klassen, wobei momentan nur ein Zug als Offene Ganztagsschule (OGS) geführt wird“, erklärt Hötzel, „Die Container sind als zusätzlicher Raum gedacht, damit die Kinder nicht den ganzen Tag in einem Klassenzimmer verbringen müssen.“ Primär soll die Pavillonanlage für das OGS-Angebot genutzt werden, bestimmte Fachräume wie Musikräume sollen aber weiterhin fehlen.
OGS für Mülheims Grundschulkinder: „Die Container werden definitiv nicht ausreichen.“
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„In Anbetracht des Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsplatz für Grundschulkinder, der ab dem Schuljahr 2026/27 in Kraft treten soll, werden die Container definitiv nicht ausreichen. Schon jetzt haben wir Schwierigkeiten, alle Schüler in der Aula unterzubringen“, betont Hötzel. Als größte Grundschule spielt die Hölterschule auch eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung von Schulplätzen für Kinder aus Flüchtlingsunterkünften.
Zudem soll in der ehemaligen Stadtgärtnerei ein neues Wohnquartier für Geflüchtete entstehen. „Da werden bestimmt auch Kinder im Grundschulalter einziehen, da müssen wir sichergehen, dass wir die auch unterbringen können“, so Hötzel. In einer Sitzung der Bürgerversammlung teilte Schuldezernent David Lüngen mit, dass er allein wegen der zugezogenen Kinder aus Flüchtlingsunterkünften keine Notwendigkeit sehe, die Anzahl der Züge von vier auf fünf dauerhaft zu erweitern.
Platzmangel an Mülheims Karl-Ziegler-Schule: von G8 auf G9
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Auch an der Karl-Ziegler-Schule steht nun eine Pavillonanlage. „Hier geht es vor allem um die Sicherstellung der Schulraumbedarfe als sogenannte Bündelungsschule im Zusammenhang mit dem Wechsel von G8 zu G9 sowie aufgrund des auch für diese Schule prognostizierten Anstiegs der Schüler*innenzahlen“, erklärt die Stadt auf Nachfrage.
Ursprünglich hatten Eltern gefordert, die langwierige Baustelle am Rondell zu beenden und stattdessen die Anlage dort zu platzieren, um zu verhindern, dass der Schulhof für die Jugendlichen nicht weiter eingeschränkt wird. Laut der Schulleiterin Ute Gibbels wurde jedoch beschlossen, das Rondell zu erhalten. „Natürlich bedeutet das Einschränkungen für die Schüler, aber es nützt nichts. Wir haben einfach eine aktute Schulraumnot“, erklärt Gibbels.
Was für Schulen in Mülheim geplant ist
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Im Moment seien keine weiteren Pavillonanlagen geplant. „Dies ist jedoch von äußeren Umständen abhängig und kann daher gegebenenfalls situationsbedingt notwendig werden“, berichtet die Stadt. Die Pavillonanlagen sollen lediglich als „Peaklösung“ dienen, eine bauliche Übergangslösung. „Würde man sich direkt auf die Festbauweise ausrichten, würden in den nächsten zwei bis drei Jahren keine zusätzlichen Räumlichkeiten für den Unterricht geschaffen werden können.“
Langfristig soll an der Barbaraschule und der Grundschule am Steigerweg Erweiterungen in Modulbauweise (Verwendung von vorgefertigten Elementen für eine kürzere Bauzeit) geplant sein, um mehr Schulraum zu schaffen. In Bezug auf den OGS-Ausbau an Grundschulen sollen auch Erweiterungsmaßnahmen an den Grundschulen Hölterschule, am Krähenbüschken, am Dichterviertel, am Oemberg, Karl-Forst-Straße, an der Zunftmeisterstraße sowie an den weiterführenden Schulen Willy-Brandt-Schule, Gymnasium Heißen sowie der Rembergschule stattfinden. „Hier befindet man sich jedoch noch in der Phase einer Machbarkeitsstudie oder am Beginn einer Entwurfsplanung, sodass an dieser Stelle noch keine konkreteren Aussagen getroffen werden können“, erklärt die Stadt.
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