Mülheim. Mülheims Karl Ziegler wird Bündelungsschule und auch so wächst die Schülerzahl stetig. Um Lösungen für die Schülerschwemme wird hart gerungen.

Auch Wochen nach dem Protest von Abiturienten und Eltern der Mülheimer Karl-Ziegler-Schule hat sich auf dem Schulhof nichts getan. Die lästigen Baucontainer voll Schutt stehen nach wie vor in der Gegend rum, die Baustelle ruht. Immerhin haben Mitglieder der Schulpflegschaft sowie Schulchefin Ute Gibbels zwischenzeitlich mit Vertretern der Stadt und der Schulaufsicht über das ebenfalls unschöne Thema Raumnot sprechen können – lange hatten sie das Gefühl, ignoriert zu werden. Nun liegt ein erster Vorschlag zur Abhilfe vor.

Einige Eltern hatten sich in den vergangenen Monaten intensiv damit beschäftigt, in der Nachbarschaft Ausweichräume für die wachsende Schülerschaft aufzutun, damit es nicht noch enger wird. Doch der Verwaltung waren die Ideen nicht mal einen kurzen Kommentar wert, schimpften die Väter und Mütter. Jüngst beim Treffen allerdings berichtete Bildungsdezernent David Lüngen, die Vorschläge seien sehr wohl überprüft worden. Doch aus unterschiedlichen Gründen seien sie nicht umsetzbar.

Mülheims Schuldezernent präferiert Pavillons: „eine schnelle, unkomplizierte Lösung“

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Lüngen setzt erneut auf Pavillons, wie an anderen Mülheimer Schulstandorten auch. Ab 2024/25 wolle man mindestens vier, vielleicht sogar sechs Klassenräume in Containern auf dem Schulhof zur Verfügung stellen. Das sei „die schnellste Lösung“ und obendrein „unkompliziert“. Die Eltern allerdings hatten sich in der Vergangenheit teils vehement gegen diesen Vorschlag gesträubt: Der Schulhof werde so immer kleiner. Nun aber, nachdem die Stadt diese Variante als einzig gangbare ansieht, haben Lehrer- und Schulkon-ferenz zähneknirschend zugestimmt. Doch: Wenn schon Container, dann sollen diese bitteschön auf dem sogenannten Rondell aufgestellt werden und nirgends anders, fordern sie. Dort aber befindet sich ja seit vielen Jahren besagte Baustelle.

Die Stadt hatte unter anderem vorgeschlagen, man könne doch das parallel zur Kortumstraße gelegene Mini-Wäldchen der Schule dezimieren und die zweigeschossige Anlage dort aufstellen. „Doch da waren wir klar dagegen“, sagt Thorsten Stollen, Schulpflegschaftsvorsitzender. „Zum einen ist es immer unschön, Bäume zu fällen. Zum anderen brauchen wir diese kleine Spielfläche für die Kinder. Sie verstecken sich dort gern.“ Die Stadt habe als Ausgleich fürs Aufstellen der Container übrigens mobile Spielgeräte versprochen.

Mülheims Karl Ziegler wird Bündelungsschule im Übergang von G8 auf G9

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Weil die Karl-Ziegler-Schule im Übergang von G8 auf G9 ab August Bündelungsschule ist und damit bis zu 100 Schüler und Schülerinnen mehr aufnehmen muss, steht sie für den Bildungsdezernenten oben auf der To-do-Liste. Die Pavillonanlage wird allerdings frühestens Mitte 2024 stehen. Fürs Erste muss genügen, dass im Bestand Räume verändert werden: So wurden jüngst aus zwei kleineren Zimmern ein größeres gemacht. Und auch die letzten Fachräume wurden aufgegeben, um künftig als Klassenzimmer zu dienen.

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Beim Thema Bündelungsschule ist Schulleiterin Ute Gibbels übrigens auch wenige Tage vor den Sommerferien noch etwas ratlos: „Wir wissen bis heute nicht, wie viele Schüler tatsächlich zu uns kommen und wie der Unterricht ablaufen wird. Da ist immer noch was im Fluss.“ Zuversicht hat sie seit kurzem beim Thema Baustelle: Angeblich soll sich etwas tun. „Zunächst stehen wohl Außenarbeiten an, dann Tiefbauarbeiten. Nur wenn diese abgeschlossen sind, können wir über die Container reden.“

Stadtsprecherin ist beim Thema Baustelle zurückhaltend

Stadtsprecherin Tanja Schwarze ist bei dem Thema zurückhaltend: Man stehe im Austausch mit dem privaten Partner Strabag, der an der Karl-Ziegler-Schule tätig ist, sowie dem Bauunternehmer, sagt sie. „Aber noch ist unklar, wie’s dort weitergeht.“