Mülheim. Still ruht der Erdhügel: Am Tudorhaus tut sich nichts. Auch beim Weberei-Rohbau herrscht tote Hose. Die Stadt hatte nun Kontakt mit dem Investor.

Knapp ein Jahr ist es her, da fielen die letzten Mauern des zur Troost‘schen Weberei gehörenden Tudorhauses. Und noch immer tut sich effektiv nichts in puncto „historisierendem“ Wiederaufbau. Still ruht der Erdhügel. Nebenan, wo die Weberei stand, wurden bereits Teile des Rohbaus errichtet, doch auch dort herrscht länger schon tote Hose. Dabei hatte der Investor schon 2021 verkündet, alle Wohnungen seien verkauft und spätestens 2023 werde man fertig. Nun aber hat Arealcon-Geschäftsführer Matthias Gülich einen neuen Architekten eingeschaltet.

Axel Booß, Mülheims Chef von Bauaufsicht und Denkmalschutz, hat erfahren, dass Gülich fürs Tudorhaus einen neuen Baumeister beauftragt hat. Die Stadt warte nun „auf die Entscheidung, ob der neue Architekt die Pläne des alten übernehmen darf“, so Booß. Dafür bedürfe es dessen Zustimmung. „Alternativ müsste der neue Architekt die Pläne neu einreichen.“ Das Genehmigungsverfahren für den Nachbau des Tudorhauses zieht sich also hin.

Historische Textilfunde aus Mülheim werden nach wie vor im Labor untersucht

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Booß bestätigte den „Baustopp“ beim Webereigebäude. Angeblich seien einige Firmen „anderweitig gebunden“. Dort soll es nach Aussage des Investors aber „bald weitergehen“. Die historischen Textilreste, die bei den Grabungen vor Ort gefunden und zur Auswertung nach Bonn ins LVR-Landesmuseum geschickt worden waren, sind übrigens nach wie vor nicht abschließend beurteilt worden, teilte LVR-Pressereferent Jens Schubert auf Nachfrage mit. „Aktuell ist die Konservierung der Fragmente das Ziel - danach geht‘s in die Auswertung.“ Mit Ergebnissen sei noch in 2024 zu rechnen.

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