Mülheim. In Kürze wird die Diskussion zur Entwicklung des Flughafen-Areals Fahrt aufnehmen. Mülheims CDU will sich in der heißen Debatte neu positionieren.
Noch herrscht Stillschweigen darüber, welche Siegerentwürfe gekürt sind zur Wettbewerbsaufgabe, eine gewerbliche Entwicklung auf dem Areal des Flughafens Essen-Mülheim zu entwerfen – einmal mit, alternativ bei Aufgabe des Flugbetriebs. Mülheims CDU will sich für die anstehende Debatte aber freimachen. Sie stellt ihren 30 Jahre alten Ausstiegsbeschluss zum Flughafen nun auch offiziell infrage.
Eigentlich sollte es längst einen Parteitag gegeben haben, auf dem eine Neupositionierung in der Flughafen-Frage zur Abstimmung gestanden hätte. Wegen einer Krankheitswelle wurde der Parteitag aber verschoben in den Januar.
Mülheims CDU öffnet sich für eine Zukunft des Flughafens
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Der Antrag ist aber ausformuliert, um voraussichtlich Mitte Januar zur Debatte gestellt zu werden. Man stehe bei der künftigen Entwicklung des Flughafen-Geländes „auch einer Aufrechterhaltung des Flugbetriebes offen gegenüber“, heißt es in der Beschlussvorlage. Damit holt die CDU nach, was sich schon im OB-Wahlkampf 2020 angedeutet hatte, als der später erfolgreiche Unions-Kandidat Marc Buchholz zumindest sich selbst schon einmal darauf festgelegt hatte, dem Flugbetrieb auf den Raadter Höhen mit Aussicht auf die Entwicklung umweltfreundlicher Elektro-Technologie unbedingt eine Chance einräumen zu wollen.
Der Kreisparteitag der CDU soll nun nach dem Willen des Vorstandes und abgestimmt mit der Fraktionsvorsitzenden Christina Küsters – wenn auch vorsichtiger – in die gleiche Richtung gehen. Nach allen Richtungen offen will sich die Partei nun aufstellen, wenn denn für die gewerbliche Entwicklung am Flughafen ökologische Verträglichkeit gegeben sei, ebenso „keine stärkere Lärmbeeinträchtigung als bisher“ und die „Wahrung der Kaltluftentstehungsprozesse“.
CDU-Beschluss soll Wert des Flughafens für Mülheim hervorheben
Die Errichtung „eines Mobilitäts-Hubs mit innovativer E-Technologie – aber auch unter der denkbaren Zielsetzung eines modernen, klimagerechten Flugbetriebes“ böte, so heißt es in der Begründung zur Beschlussvorlage, „große Chancen für Mülheim als Hochschulstandort“. Der Flughafen sei zudem mit zwei Flugschulen der zweitgrößte Ausbildungsstandort für Berufspiloten in Deutschland, Luftschiff Theo „ein Wahrzeichen unserer Stadt“. Zusammen mit dem angekündigten neuen Zeppelin NT stelle der Flughafen „ein bundesweites Alleinstellungsmerkmal für Mülheim und Essen“ dar, betonen die Verfasser den Wert des Standortes aus ihrer Sicht.
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„Wir wollten nicht mit dem alten Parteitagsbeschluss aus der 90er-Jahren in die jetzt startende Debatte gehen“, sagt Fraktionschefin Christina Küsters zur anstehenden politischen Diskussion, ob eine gewerbliche Entwicklung am Flughafen mit oder ohne Flugbetrieb ab 2034 weitergeplant werden soll. Küsters hofft, dass es auf dem Parteitag keinen Richtungsstreit geben wird, hat diesbezüglich „aber keine größeren Bedenken“.
Planungsdezernent Felix Blasch kündigte dieser Tage an, mit den städtebaulichen Ergebnissen des Wettbewerbs zur gewerblichen Entwicklung am Flughafen (mit oder ohne Flugbetrieb) erst Anfang 2023 in die politischen Beratungen einsteigen zu wollen. Dies soll in Essen und Mülheim möglichst zeitgleich laufen. Hier werde man die Ergebnisse des Wettbewerbes präsentieren und „einen Ausblick auf die weiteren Schritte geben“.
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