Mülheim. Der Neubau der Luftschiffhalle am Flughafen Essen-Mülheim soll Landmarke und herausragende Eventlocation werden. Was darüber hinaus heraussticht.

Die WDL sieht sich mit dem Neubau des Luftschiffhangars am Flughafen Essen-Mülheim „ein großes Zeichen in Richtung Nachhaltigkeit“ setzen. Schon bemerkenswert ist, dass auch alte Baustoffe für den Hallen-Neubau recycelt werden.

Für die komplette Tragwerkskonstruktion des imposanten Neubaus setzt die WDL auf einen nachwachsenden Rohstoff: Für den als Eventhalle geplanten Hangar lässt das Unternehmen 557 Tonnen Holz verbauen – und stellt dafür folgende Rechnung auf: „Das nachhaltige Baumaterial wächst in 400 Sekunden in deutschen Wäldern nach.“

Gold-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen wird angestrebt

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Aktuell wird ein weiterer Meilenstein für die DGNB-Zertifizierung nach Goldstandard gesetzt (DGNB = Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen): Der Bodenbelag im neuen Luftschiffhangar wird aus bereits genutzten Beton-Platten bestehen und so einer Zweitverwendung zugeführt.

Die sogenannten Stelcon-Platten liegen momentan noch an einem Logistikzentrum in Mülheim. Durch den dort geplanten Umbau sind die Platten vor Ort nicht mehr weiterzuverwenden. Im Sinne einer Kreislaufwirtschaft kooperieren nun zwei Mülheimer Unternehmen: Die Platten werden der WDL (bei eigener Abholung) kostenfrei überlassen, damit diese auf den Raadter Höhen wiederverwendet werden können.

Mülheimer WDL baut 750 alte Betonplatten in ihr Neubauprojekt ein

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„Wir freuen uns sehr, dass uns mit der Nutzung des Bodenbelages ein weiterer großer Schritt in Richtung nachhaltiges, zirkuläres Bauen gelungen ist“, so Bauherr Frank Peylo als geschäftsführender Gesellschafter der WDL-Gruppe. Nicht nur die Zweitverwendung der Betonplatten, auch der kurze Transportweg innerhalb Mülheims von rund sechs Kilometern Luftlinie erspare dem gesamten Bauvorhaben 103 Tonnen Kohlenstoffdioxid.

Insgesamt sollen ab der kommenden Woche 750 Platten in einer Größe von jeweils zwei mal zwei Metern und einem Einzelgewicht von 385 Kilogramm für eine Gesamtfläche von rund 3000 Quadratmeter auf der WDL-Baustelle angeliefert werden. „Unsere Planungsarchitekten Smyk & Fischer betreuen auch den Umbau und haben uns auf die Idee gebracht“, lobt Peylo sein Architektenteam aus Saarn. „Wir waren von der Idee sofort begeistert, auch weil wir Ressourcen innerhalb Mülheims nutzen konnten.“

Darüber hinaus sieht Peylo einen gestalterischen Nebeneffekt: „Die Stelcon-Platten erinnern an historische Rollfelder von alten Flugplätzen und passen so auch architektonisch in unsere neue Halle sowie zum gesamten Standort.“