Mülheim. Höchste Eile und Präzision sind gefordert für den Bau einer neuen Luftschiffhalle am Flughafen Essen-Mülheim. So ist der Stand der Bauarbeiten.
Die Temperaturen sinken und machen deutlich: Der Herbst steht vor der Tür – und damit die Notwendigkeit, Mülheims Luftschiff „Theo“ für den Winter wieder ein Dach über dem Kopf zu schaffen. Bei einem Fest für die Bauarbeiter und Planer auf der Großbaustelle gaben die Projektverantwortlichen jetzt bekannt, wie es um den Bau der Event-Luftschiffhalle am Flughafen Essen-Mülheim steht.
Noch ist weder von der Lilienthalstraße noch von der nahen A 52 irgendetwas zu sehen von der neuen Landmarke, die schon bald das Pachtgrundstück der Westdeutschen Luftfahrtgesellschaft (WDL) zieren soll. Und dabei drängt die Zeit: Denn Anfang November soll Luftschiff Theo wieder Unterschlupf finden in einem wind- und wettergeschützten Winterquartier. Nur noch einige Wochen bleiben Zeit, dann muss der neue Hangar stehen, der ab 2024 auch ein Luftschiff von Zeppelin NT beherbergen soll.
Im Zeitplan: Anfang November soll „Theo“ unterkommen in neuer Luftschiffhalle
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Von Nervosität war dieser Tage aber nichts zu spüren auf der Baustelle, als die WDL-Lenker Barbara Majerus und Frank Peylo alle Baubeteiligten eingeladen hatten zu einem Familienfest – womöglich, um noch mal ein letztes Stück Motivation bei allen herauszukitzeln, damit der ehrgeizige Zeitplan eingehalten werden kann. Aus diesem Anlass aber schon ließ Peylo seine Zufriedenheit mit allen Beteiligten durchblicken: „Wir sind super im Kosten- und Zeitplan“, sagte er vor den mehr als hundert Menschen, die in einem der Flugzeughangars in lockerer Atmosphäre, bei Gegrilltem und Live-Musik, zusammengekommen waren.
Projektsteuerer Lars Römling spiegelte die Zuversicht. Trotz Lieferschwierigkeiten bei den Materialien für das Holzskelett der neuen Halle und überraschenden Altlasten im Boden (Fundamente von drei alten Hallen) habe man bis jetzt „eine Punktlandung“ hingelegt. Die ersten Seitenteile mit riesigen Rundbögen sind montiert. Mitte dieser Woche, womöglich schon am Dienstag, sollen sie mit Hilfe von Schwerlastkränen angehoben werden, sodass ein Dach-Bauteil aufgesetzt und mit Holzzapfen verbolzt werden kann. Dann werden 15 Meter der neuen, später 92 Meter langen, 42 Meter breiten und 26 Meter hohen Halle weithin sichtbar sein. Nachfolgende Gewerke – vom Dachdecker bis zum Fensterbauer – sollen dann direkt mit den weiteren Arbeiten beginnen.
Projektsteuerer hebt die besondere Atmosphäre auf der Baustelle hervor
Während des Festes für Bauarbeiter, Ingenieure und Planer machte Römling deutlich, „wie gerne alle hier oben arbeiten“ auf den Raadter Höhen. Die Begeisterung sei bei allen Mitwirkenden zu spüren, auf der „außergewöhnlichen Baustelle“ für die fußballplatzgroße Event-Luftschiffhalle mitzutun. Ein besonderes Lob hatte Römling für die WDL-Chefs übrig. Sie brächten den Baubeteiligten hohe Wertschätzung, Dank und „ein Zuhause“ entgegen. Auch dies sei außergewöhnlich.
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