Mülheim. Die Freien Wähler fordern mit einer politischen Initiative einen Freizeitpark am Flughafen Essen-Mülheim. Wie die Verwaltung darauf reagiert.
Die Freien Wähler versuchen sich als außerparlamentarische Opposition in Mülheim zu positionieren. Mit dem Initiator der einstigen Grundsteuer-Proteste, Alexander Kocks, an der Spitze trugen sie eine erste Idee für Mülheim in die politische Diskussion: Sie fordern einen Freizeitpark – und schlagen als Standort das Flughafen-Areal vor.
Als Bürgereingabe platzierte Kocks seine Idee nun für die anstehende Debatte zur Zukunft des Flughafens Essen-Mülheim im Planungsausschuss. Ein Freizeitpark nach Vorbild des Irrlands in Kevelaer oder des Ketteler Hofes in Haltern schwebt ihm vor – freilich unter der Bedingung einer ökologischen Verträglichkeit auf dem Areal.
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Zahlreiche Vorteile für Mülheim macht Kocks aus, darunter einen touristischen Mehrwert mit mutmaßlicher Anziehungskraft in ganz Deutschland und Benelux, mehr Steuereinnahmen und gar Effekte für den Innenstadt-Handel, wenn man den Freizeittouristen womöglich einen Shuttle-Bus zur zusätzlichen Shopping-Tour anbiete. Flughafen und Luftschiff-Standort könnten ebenfalls „an Bekanntheit gewinnen“.
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Ernüchternd das Echo aus Politik und Stadtverwaltung zu Kocks Antrag. Während die gewählte Politik im Planungsausschuss das Thema erst gar nicht zur Debatte reizte, war die Stellungnahme der Stadtverwaltung auch nicht von Gegenliebe geprägt: Die Ansiedlung eines Freizeitparkes sei nicht nur planungsrechtlich und verkehrlich „äußerst anspruchsvoll“, hieß es. Ein solches Vorhaben, für das nicht einmal ein Investor in Sicht sei, sei sicher auch nicht mittelfristig zu realisieren, wie Kocks behauptet.
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Auch machte die Verwaltung deutlich, dass sie kaum glaubt, dass ein Freizeitpark nach den beschriebenen Vorbildern „wirtschaftlich tragfähig sein könnte“. Das könne sie zwar kaum beurteilen, doch reiche ein Blick in die Nachbarschaft, um Zweifel aufkommen zu lassen, hieß es mit Blick auf Oberhausens Centro-Park.
Ihr Gegenargument zum Kocks-Vorstoß mit dem meisten Gewicht sparte sich die Verwaltung in der von Planungsamtsleiter Alexander Behringer vorgetragenen Stellungnahme dann als Pointe auf: Am Flughafen gebe es eine der wenigen kurz- bis mittelfristig verfügbaren Potenzialflächen, um anderes Gewerbe anzusiedeln. Es gebe „zahlreiche (lokale) Unternehmen, die dringend Expansionsflächen benötigen und diesbezüglich bereits Anfragen bei der Wirtschaftsförderung gestellt haben“.
Daher empfehle die Verwaltung der Politik, die Bürgeranregung der Freien Wähler“ nicht in den weiteren Planungen für das Flughafen-Areal zu berücksichtigen. Was die Politik stillschweigend unterstützte.