Mülheim. Die Volksbank Rhein-Ruhr hat in Mülheim zugeschlagen und sich das Menzen-Areal gesichert. Was sie plant für die Toplage an der Straßburger Allee.
Der Heimwerkerhof Menzen war den Mülheimern über Jahrzehnte lieb und teuer – vor rund anderthalb Jahren aber hat das bekannte Geschäft an der Straßburger Allee in Saarn ein für alle Mal geschlossen. Die gut 700 Quadratmeter große Verkaufsfläche liegt seither brach; einzig der Bastelladen im Untergeschoss und die Filiale der Versicherungsagentur LVM werden weiter betrieben. Nun hat die Volksbank Rhein-Ruhr das Objekt in 1A-Lage erworben und große Pläne für das Areal.
Auf dem rund 3800 Quadratmeter umfassenden Grundstück soll „eine gemischte Bebauung aus Läden, Büros und Wohnungen“ entstehen, berichtet Vorstandssprecher Thomas Diederichs auf Nachfrage dieser Redaktion. Dafür werde das bestehende Objekt in absehbarer Zeit abgerissen. Angedacht sei eine „lockere Anordnung mehrerer Gebäude, vorn zur Straßburger Allee vielleicht mit etwas höheren Häusern und hinten mit etwas niedrigeren“. Die Immobilien sollen eine gestalterische Einheit bilden, sich um einen begrünten Innenhof gruppieren. Vorgesehen ist auch eine Tiefgarage. Und eine „extrem nachhaltige“ Bebauung; unter anderem seien begrünte Dächer und Photovoltaik-Anlagen in der Diskussion.
Neuer Eigentümer hat jüngst bei der Stadt Mülheim die Bauvoranfrage gestellt
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Noch ist unklar, wie groß die Flächen der Wohnungen, Büros und Geschäfte werden – „wir haben gerade erst die Bauvoranfrage bei der Stadt gestellt“. Man plane aber mit 50 Prozent gewerblicher Nutzung und 50 Prozent Wohnen. „Und sicher ist, dass dort keine Läden einziehen werden, die die Wohnbebauung stören“, so Diederichs, „wir denken eher an Dinge, die man zum täglichen Leben braucht.“ Schon jetzt sei die Nachfrage nach den Flächen groß, berichtet der Vorstandssprecher.
Für Diederichs ist das Grundstück ideal: „Wir sind froh, dass wir dort jetzt ein Stück Saarn mitgestalten können, sind uns aber auch der Verantwortung bewusst, dies ordentlich zu tun.“ Die Volksbank sei auf eine langfristige Nutzung aus, wolle auch selbst dort einziehen mit einer Geschäftsstelle, die irgendwann wohl den aktuellen Saarner Standort und den jüngst geschlossenen Standort Speldorf ersetzen wird.
Möglicherweise wird die Volksbank eines Tages nur noch Geschäftsräume in Saarn haben
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Möglicherweise werde man eines Tages auch die Filiale an der Viktoriastraße schließen. „Wir haben uns noch nicht festgelegt, was dort passieren soll. Aber das Geschäft wird ja immer digitaler.“ Eigentlich suchten die Kunden den persönlichen Kontakt nur noch fürs Beratungsgespräch. Da sei es gut, dass die künftige Geschäftsstelle an der Straßburger Allee ohne Probleme mit Nahverkehr und Auto zu erreichen ist.
Immobilienmakler Jens Hendrik Zerres, der den Deal zwischen den Eigentümern und dem Geldinstitut eingefädelt hat, lobt den Standort als „absolute Frequenzlage“. Zwischen 20.000 und 30.000 Fahrzeuge würden täglich dort vorbeifahren. Die Einfallstraße Richtung City sei auch in den Nachbarstädten bekannt. „Und es leben einfach viele Menschen in der Umgebung dort.“
Bank führt intensive Gespräche mit Inhabern von Bastelladen und Versicherungsagentur
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Die Mietverträge mit den Betreibern von Bastelladen und Versicherungsagentur laufen laut Zerres noch einige Jahre. Man stehe mit ihnen in gutem Kontakt, betont Diederichs, und die Versicherung habe auch schon signalisiert, am Standort bleiben zu wollen. Vor 2024 geschehe dort aber wohl kaum etwas, frühestens in zwei Jahren könne man mit dem Baubeginn rechnen, schätzt der Volksbank-Vorstand. „Und dann gehen mindestens noch weitere zwei Jahre ins Land, bis wirklich alles steht.“