Mülheim. . Bei der Volksbank Rhein-Ruhr lag im Jahr 2018 das Ergebnis liegt leicht unterm Vorjahreswert, aber es gab auch Zuwachs – bei den Mitgliedern.

Etwas weniger Gewinn, dafür mehr Eigenkapital: Der Volksbank-Vorstand gibt dem Geschäftsjahr 2018 das Testat „ordentlich“.

Von knapp 16 Millionen Euro in 2017 ist das Betriebsergebnis vor Bewertungen im vergangen Jahr auf 14,25 Millionen gesunken, die Bilanzsumme stieg um 51,2 Millionen auf 1,65 Milliarden Euro.

„Die Leitzinsen beließen die europäischen Notenbanker 2018 unverändert auf deren historischen niedrigen Niveaus“, erläuterte Volksbank-Vorstandssprecher Thomas Diederichs: „Diese politisch motivierte Herausforderung prägte unser Tagesgeschäft maßgeblich.“ Daher sei man „stolz“, wieder eine „solide Bilanz“ vorlegen zu können. Im letzten Jahr hat die Volksbank erneut ihre Eigenmittel gestärkt, und zwar von 170 Millionen auf 181 Millionen Euro. In den letzten zehn Jahren, so Diederichs, habe man die eigenen Mittel um mehr als 75 Prozent erhöht: „Sie sichern unser weiteres Wachstum.“

Robusten Arbeitsmarkt und spürbare Lohnsteigerungen

Was das wirtschaftliche Umfeld angeht, sieht Diederichs „noch keine Rezession“. Es gebe einen „robusten Arbeitsmarkt“ und „spürbare Reallohnsteigerungen“, mit der Folge: „Der deutsche Verbraucher konsumiert weiter.“ 2018 sei in der Region eine „deutliche Investitionsneigung“ bei Firmenkunden zu spüren gewesen. Und ebenso der wachsende Mangel an Mitarbeitern. „Arbeitnehmer werden zum Engpassfaktor“, sagt der Vorstandssprecher der Volksbank, bei der die Zahl der Bewerbungen auch kleiner wird.

Die Zahl der Mitglieder der Genossenschaftsbank mit Hauptsitz am Innenhafen ist dagegen gestiegen auf 38.667. „Spätestens 2020 stehen da 40.000“, gab Diederichs bei der Vorstellung der Bankzahlen als Ziel vor. Das Genossenschaftsmodell kenne keine politische Einflussnahme auf die Bankgeschäfte und keinen Mehrheitseigentümer, der die Geschicke bestimmen könne. Und es biete dem Kunden und Mitglied Sicherheit: „Eine Genossenschaftsbank kann nicht pleite gehen.“

Drei Standorte in Mülheim

16 Geschäftsstellen und 19 SB-Center betreibt die Volksbank Rhein-Ruhr, acht Standorte sind in Duisburg, vier in Oberhausen, drei in Mülheim und einer in Ratingen-Lintorf. „Wir bleiben in der Nähe der Kunden“, versprach Diederichs, der es bei der Zahl der Zweigstellen belassen will.

Gleichwohl gibt es auch das Angebot, Bankgeschäfte per Internet abzuwickeln, beispielsweise mit einem digitalen Anlage-Assistenten, der Kunden hilft, in wenigen Minuten ein Wertpapier-Depot anzulegen.

Volksbank-Kunden sollten sich schon einmal das Wochenende vom 9. bis 11. August vormerken, weil wegen der Fusion genossenschaftliche Rechenzentren das Bankensystem umgestellt wird. An diesen Tagen wird’s kein Online-Banking geben, kein Abheben am Geldautomaten und auch Einschränkungen beim Bezahlen mit der EC-Karte.

>> BILANZEN UND ERGEBNISSE Volksbank Rhein-Ruhr

2017
Bilanzsumme 1.599 Mrd Euro

Ergebnis 15,91 Mio Euro

Mitglieder 38.035

Mitarbeiter 297

2018
Bilanzsumme 1.651 Mrd Euro

Ergebnis 14,25 Mio Euro

Mitglieder 38.667

Mitarbeiter 295

>> FÖRDERPROGRAMM

Das Förderprogramm Rhein-Ruhr vergibt halbjährlich 11.500 Euro an gemeinnützige Organisationen in Mülheim und Ratingen-Lintorf. Vom Förderprogramm profitieren ausgewählte Mülheimer Vereine und Verbände.

So erhielten in den Vorjahren etwa die Kita Wurzelzwerge in Saarn, der Bundesverband für angeborene Gefäßfehlbildungen mit Sitz in Mülheim, die Regler Produktion und Rolli-Rockers Sprösslinge Spenden.