Herne. Werke, die in der Corona-Pandemie entstanden sind, zeigt die Herner Ausstellung „Sichtbar bleiben“. Zu sehen sind die Werke an vier Orten.
Die Corona-Pandemie hat viele Herner Kunstorte ein wenig aus dem öffentlichen Blick verschwinden lassen. Ausstellungen sind abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Jetzt zeigen vier Herner Ausstellungsorte, was in den vergangenen beiden Jahren in den Ateliers passiert ist. 80 Herner Kunstschaffende zeigen rund 170 Werke. Das Emschertal-Museum, die Flottmann-Hallen, die Künstlerzeche und die VHS-Galerie präsentieren zeitgleich die Ausstellung „Sichtbar bleiben“.
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„Die Anregung zu dem Projekt kam aus der Kulturpolitik“, erklärt Oliver Doetzer-Berweger, Leiter des Emschertal-Museums. „Wir haben die Idee gerne aufgenommen“, sagt er. Die Künstlerinnen und Künstler mussten einen Bezug zu Herne haben, und ihre Arbeiten sollten in den letzten beiden Jahren entstanden sein. „Das Thema Corona musste aber nicht besonders bearbeitet werden“, ergänzt Jutta Laurinat von den Flottmann-Hallen.
Herne: Ausstellung zeigt eine Vielfalt an künstlerischen Techniken und Themen
Eine Jury aus den Kuratoren und Kuratorinnen der einzelnen Häuser hat die eingereichten Arbeiten gesichtet, juriert und verteilt. Da die Städtische Galerie auf ihre Renovierung wartet, zog die Kunst in den Ausstellungsraum im Emschertal-Museum. Hier sind in erster Linie Malerei und Grafiken zu sehen. Trotz des ein wenig beengten Raumes zeigt die Ausstellung eine Vielfalt an künstlerischen Techniken und Themen. Fotorealistische Zeichnungen von Marco Altenhoff hängen neben Fotoarbeiten von Daniel Kessen und filigranen Objekten von Lotte Füllgrabe-Pütz.
In den Flottmann-Hallen verteilen sich großformatige Bilder und raumbezogene Arbeiten in der ehemaligen Werkshalle. Danuta Karsten hat mit langen mit Atemluft gefüllten Schläuchen auf die Dachkonstruktion reagiert und sie sogar nach außen geführt. Hier sind auch Plastiken von Jürgen Buhre und Objekte von Monika Wohling zu sehen.
Auch in der Künstlerzeche treffen sich raumbezogene Arbeiten mit Objekten und Skulpturen. Monika Ortmann hat dort ihre Rauminstallation inszeniert. Bernd Ellebracht stellt Skulpturen aus Ton und Stein aus. Die VHS-Galerie wiederum konzentriert sich vorwiegend auf sehr unterschiedliche Positionen der Fotografie. Dort gibt es experimentelle Schwarz-weiß-Stillleben von Peter Buchwald, aber auch dokumentarische Bilder von Ferdinand Ullrich, Peter Liedtke und Claus Marius Petersen.
Ausstellung macht die Vielfalt des Kunstschaffens in Herne sichtbar
In allen Häusern fallen Arbeiten auf, die sich direkt mit dem Thema auseinandersetzen haben. Sei es in den Flottmann-Hallen Helmut Bettenhausen mit seinem Objekt „Spahn wird gestützt durch Schwarz und Rot sowie von Grün und Gelb“ oder Jürgen Grislawskis „Koronakopf“. In der Künstlerzeche ist es die Installationen von Reiner Henrichs mit dem Titel „Aklopalyptische Reiter“ oder Florian Kunath „Superspreader“. In der VHS-Galerie nimmt Isabel Krisch-Wember das Thema „Maskerade“ auf.
Die Ausstellung macht die Vielfalt des Kunstschaffens in Herne sichtbar. Neben den Werken der eher bekannten Künstlerinnen und Künstler sind auch viele Neue zu entdecken. Zur Ausstellung erscheint ein E-Book und eine Videodokumentation.
>> WEITERE INFORMATIONEN: Zur Ausstellung
Die Ausstellung startet am Samstag, 22. Januar, von 15 bis 18 Uhr mit einer „stillen Eröffnung“ an allen vier Ausstellungsorten gleichzeitig. Es gilt die 2G-Regelung. Bunte Bändchen erleichtern die notwendigen Corona-Kontrollen. Die Werke sind bis zum 27. Februar zu sehen.
Öffnungszeiten: Emschertal-Museum (Karl-Brandt-Weg 5): Di bis Fr 10-13, 14-17, Sa 14-17, So 11-17 Uhr; Flottmann-Hallen (Straße des Bohrhammers 5): Di bis So 14 bis 18 Uhr. Künstlerzeche (Zur Künstlerzeche 10): Mi bis Sa 15-18, So 14-17 Uhr. VHS-Galerie (Haus am Grünen Ring, Wilhelmstraße 37): Mo bis Fr 9-20 Uhr.