Herne. Die Akademie Mont-Cenis sollte unter Denkmalschutz gestellt werden, schlugen die Grünen vor. Weshalb die Politik in Herne das ablehnt.

Soll die Akademie Mont-Cenis in Herne unter Denkmalschutz gestellt werden? Die Grünen meinen ja und unternahmen in der Politik den Vorstoß, dass die Stadt diesen Schritt prüfen soll. Die Mehrheit blockte ab. Tenor: Wenn das Ensemble der Fortbildungsakademie unter Denkmalschutz gestellt wird, sind bauliche Veränderungen schwierig.

Die Akademie Mont-Cenis sei „eines der absoluten Highlights“ in Herne, die weit über die Grenzen der Stadt bekannt sei, begründete Grünen-Vertreter Peter Liedtke im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung seinen Vorstoß. Aus Sicht der Grünen sollte geklärt werden, ob und in welchem Maße das Ensemble denkmalschutzwürdig ist beziehungsweise welche Bereiche nur mit Einwilligung der Architekten geändert werden können. Anschließend sollte eine Änderungsplanung für das gesamte Ensemble vorgenommen werden, da nur so der bislang vorherrschenden Einzelbetrachtung und einzelnen Gestaltungsänderung von Flächen ein Riegel vorgeschoben werden könne.

Martin Kortmann (SPD) zeigte sich angesichts des Antrags „erschrocken und verwundert“. Bekanntlich soll die große Steinfläche vor der Akademie, die eine Hitzeinsel sei, wegfallen und einer ökologisch-nachhaltigen Alternative weichen. Komme ein Denkmalschutz, sei es schwieriger, die Grauwackenfläche zu ersetzen. Ähnlich äußerte sich Thomas Bloch (FDP), und auch Barbara Merten (CDU) schüttelte nur mit dem Kopf: Dass so ein Vorstoß „ausgerechnet von den Grünen“ komme, sei doch erstaunlich. Am Ende wurde der Antrag der Grünen mehrheitlich abgelehnt.

Herne: Entscheidung für die Grauwacke fiel seinerzeit spontan

Bedenken gegen Veränderungen der Akademie beziehungsweise des Außengeländes hatten die Grünen überraschend bereits im Juni in der Bezirksvertretung Sodingen geltend gemacht. Bezirksfraktions-Chef Klaus-Dieter Gülck wies damals ausgerechnet in der Diskussion um eine Begrünung der „Steinwüste“ darauf hin, dass das Gesamtensemble architektonisch durchdacht sei und jedes Element seine Berechtigung habe. Darauf habe ein von der Grünen-Gesamtfraktion zurate gezogener „namhafter Fachmann“ hingewiesen, so Gülck.

Zumindest für die „Steinwüste“ konnte die Stadt dies ausschließen: Die Entscheidung für die Grauwacke sei damals spontan gefallen und nicht Teil der geschützten Architektur, erklärte die Stadt nach Akteneinsicht. Die Verwaltung will nun nach Fördertöpfen für die Beseitigung der Steine sowie eine anschließende Begrünung suchen. Eine Finanzierung wäre frühestens ab 2023 möglich, hieß es.