Herne. Vier Orte, Werke von 63 Herner Künstlerinnen und Künstler: Die Ausstellung „Spuren 2“ bringt Kunstfreunde bei einer Bustour zu Herner Kunstorten.
„Über 350 Leute waren da“, freut sich Jutta Laurinat von den Flottmann-Hallen am Ende eines langen Tages der Eröffnung von „Spuren 2“. Werke von 63 Herner Künstlerinnen und Künstlern sind seit Samstag an vier Kunstorten zu sehen.
Stunden vorher: Sogar die Sonne schiebt sich hinter den Wolken hervor, als die Rundreise zu den anderen Ausstellungsorten beginnt. Die ersten Besucherinnen und Besucher drängeln sich um die vier Reisebusse. Ganze Familien und Freundeskreise haben sich verabredet, um gemeinsam die Reise zur Kunst mitzumachen. Platz findet jeder. Pünktlich starten die Busse auf unterschiedlichen Routen.
Besucher werden in Ausstellungsräumen überrascht
Zweihundert Menschen auf einmal, kann kaum einer der Ausstellungsorte verkraften, haben die Organisatorinnen festgestellt. Die eine Tour fährt zunächst Schloß Strünkede an. Schon auf dem kleinen Fußweg zum Schloß werden alte Bekanntschaften aufgefrischt. Im Ausstellungsraum warten für einige die ersten Überraschungen. „Die Künstlerin kenne ich ja gar nicht“, stellt jemand fest. Bernd Ellebracht, in Soest lebender Bildhauer, ist ein wenig erstaunt, dass seine Keramiken unter Glas präsentiert werden: „Da kann man die feinen Strukturen kaum sehen“, stellt er fest.
Eine Herner Kunstsammlerin steht staunend vor einem der fotorealistisch gemalten Bilder von Sabine Gille. „Einfach toll“, sagt sie. „Hätte ich zuhause noch Platz für ein so großes Bild, würde ich es sofort kaufen.“ Nach einer knappen halben Stunde wird zum Aufbruch gedrängt. Die nächste Station wartet.
Weiter geht es zu der Künstlerzeche. Auf dem Parkplatz kann der Bus nicht wenden, also müssen alle am Straßenrand aussteigen. „Das hat sich ja alles total verändert“, staunt Christoph Gesing, der schon lange in Köln wohnt. „Als ich hier ausgestellt habe, wurde noch gebaut.“ Das war immerhin 1999.
Einige der Künstler sind bei der Bustour dabei
Auch hier kommt es immer wieder zu überraschenden Begegnungen. Manche der Künstler und Künstlerinnen haben sich seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, nicht mehr gesehen. „Wer ist denn die Malerin dieser Frauenköpfe“, fragt jemand. Ihr kann geholfen werden. Annette Imme-Krippner und sie ist sogar bei der Bustour mit dabei. Eine halbe Stunde muss auch hier wieder für einen ersten Eindruck reichen. Die vhs-Galerie wartet schon.
„Ist das gemalt?“, fragt jemand vor den Bildern von Peter Buchwald. Das sind Fotografien mit ganz langen Belichtungszeiten, wird ihm geantwortet. Auf den Beschriftungen zu den Werken hat man leider die Techniken vergessen. Eine nur kleine Kritik an der Organisation.
„Spuren 2“-Bustour endet in den Flottmann-Hallen
In den Flottmann-Hallen endet die Tour wieder. Der offizielle Teil ist schnell vorbei. Bürgermeister Erich Leichner freut sich über die vielen Künstlerinnen und Künstler, die in ihrer Kreativität der Stadt verbunden sind. Und er würdigt die gute Arbeit der vier Kuratorinnen.
Öffnungszeiten der Ausstellung
Die Ausstellung „Spuren 2“ ist noch bis zum 19. April zu sehen.
Öffnungszeiten: Flottmann-Hallen: Dienstag bis Sonntag 14 bis 18 Uhr. Emschertal-Museum: Dienstag bis Freitag 10 bis 13, 14 bis 17 Uhr, Samstag 14 bis 17 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr. Künstlerzeche: Mittwoch, Samstag 15 bis 18 Uhr, Sonntag 14 bis 17 Uhr. vhs-Galerie: Montag bis Freitag 9 bis 20 Uhr.
In den Osterferien und an den Feiertagen gelten zum Teil andere Zeiten.
Dann ist Zeit für eine kleine Stärkung am Buffet. Im Forum und den extra geöffneten Räumen der Flottmann-Kneipe ist schnell kaum ein Sitzplatz mehr zu bekommen. Alte Freundschaften unter Künstlerinnen werden aufgefrischt. Viele der Künstlerinnen und Künstler sind anwesend. Da ergibt sich die Möglichkeit, sie einmal persönlich kennenzulernen und mit ihnen über ihre Werke zu sprechen.
„Spuren 3“ – ja klar! Aber dafür ist noch zwei Jahre Zeit.