Heiligenhaus. . Das Brettspiel „Imhotep“ überzeugt mit verständlicher Anleitung und ausgeklügelter Taktik. Die Spieler entscheiden, wohin sie ihre Steine setzen.

Pyramiden, Tempel, Grabkammern und Obelisken – viele Bauwerke der alten Ägypter sorgen heute bei Touristen aus aller Welt für Begeisterung. Staunend stehen sie vor den antiken Bauwerken und fragen sich: Wie konnte so etwas Monumentales schon Tausende Jahre vor Christus geschaffen werden?

Auch wenn die Antwort natürlich nicht auf einem Spielbrett zu finden ist, nutzte Spieleautor Phil Walker-Harding die Geschichte der sagenumwobenen Bauwerke als Basis für sein Gesellschaftsspiel Imhotep – Baumeister Ägyptens. Eine Idee, die zumindest die Jury für das Spiel des Jahres so weit überzeugte, dass es in die Auswahlliste der besten drei Spiele des Jahres 2016 aufgenommen wurde. Doch wie schneidet das Spiel im Praxistest im Rahmen der WAZ-Serie „Winterspiele“ ab?

Anleitung funktioniert sofort

Eine kleine Einleitung in der Spieleanleitung bereitet die zwei bis vier Spieler ab zehn Jahren schon einmal auf die Hintergrundgeschichte vor: „Imhotep war der erste und berühmteste Baumeister Ägyptens“, heißt es da. „Er gilt als eines der ersten Universalgenies der Menschheitsgeschichte. So soll er für den Bau der allerersten Pyramide Ägyptens verantwortlich sein – der Djoser-Pyramide in Sakkara. Kannst du es Imhotep gleichtun und Monumente für die Ewigkeit schaffen?“, lockt die Anleitung zum Spielen.

Am Ende entstehen auf den Feldern kleine Pyramiden, Obelisken oder Grabkammern.
Am Ende entstehen auf den Feldern kleine Pyramiden, Obelisken oder Grabkammern. © Heinz-Werner Rieck

Und die Erklärung auf sechs Seiten funktioniert sofort. Es mag auch am unkomplizierten Spielablauf liegen, doch im Test mit zwei geübten Spielern fällt der Einstieg sehr leicht. Während man andere Spiele zwei oder dreimal gespielt haben muss, um sie endgültig verstanden zu haben, ist hier schon nach wenigen Schritten klar, was die Spieler zu tun haben.

Ein spannender Kampf entbrennt

Über sechs Runden lang setzen die Spieler Steine in unterschiedlich große Boote, die über einen Fluss, dann an unterschiedliche Orte – vom Markt bis zur Pyramide – übergesetzt werden. Dort werden die Steine dann zu einer Pyramide, einem Obelisken, Tempel oder in einer Grabkammer in den unterschiedlichsten Formen aufgeschichtet.

Serie Winter-Spiele

Der Clou: Die Spieler müssen taktisch entscheiden, wohin sie ihre Steine setzen, denn jeder Ort wird nach einer anderen Regel gewertet. Beim Obelisken gewinnt das höchste Bauwerk, bei der Pyramide gibt es für jedes einzelne Feld eine andere Punktzahl, in der Grabkammer zählen nebeneinander liegende Steine.

So entwickelt sich ein äußerst spannender, taktischer Kampf um die höchste Punktzahl, während auf dem Spielfeld Pyramide, Obelisken und Tempelmauer in die Höhe wachsen. Dabei bleibt es spannend bis zum Schluss. Nach der angegebenen Spielzeit von 40 Minuten ist das Spiel vorbei – viel zu schnell eigentlich. Doch auch für dieses Problem gibt es eine Lösung: Einfach noch ein Spiel anfangen.

>>> SPIEL GEHÖRT ZU BESTEN SPIELEN DES JAHREN

  • Das Spiel „Imhotep – Baumeister Ägyptens“ (Kosmos Verlag) kostet 34,99 Euro, ist für 2 bis vier Spieler geeignet und dauert rund 40 Minuten. EAN: 4002051692384, Artikel-Nummer: 69238.
  • „Imhotep“ wurde in die Auswahlliste der besten drei Spiele des Jahres 2016 aufgenommen. Außerdem wurde es laut Kosmos Verlag bei der Auszeichnung zum Deutschen Spielepreis 2016 auf Platz 8 in der Kategorie Familien- und Erwachsenenspiel gewertet.